USA wollen manövrierunfähigen Spionagesatelliten abschießen

Der Satellit war im Jahr 2006 ins All transportiert worden, reagierte aber schon bald nicht mehr auf Befehle von der Erde. An Bord befinden sich rund 450 Kilogramm des giftigen Raketentreibstoffs Hydrazin.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die USA wollen einen außer Kontrolle geratenen Spionagesatelliten in den nächsten Tagen mit einer Rakete zerstören. Der Satellit war den Angaben zufolge im Jahr 2006 ins All transportiert worden, reagierte aber schon kurz darauf nicht mehr auf Befehle von der Erde. Wegen des Ausfalls der Steuerung rechnet das US-Verteidigungsministerium mit einem Eintritt des Satelliten in die Erdatmosphäre Anfang März.

Nachdem es zunächst hieß, das Verglühen des Satelliten stelle keine Gefahr dar, mehrten sich zuletzt Stimmen, die vor möglichen Schäden für Mensch und Natur warnten. An Bord befinden sich rund 450 Kilogramm des giftigen Raketentreibstoffs Hydrazin. Nun will die Navy von einem Kriegsschiff aus eine Rakete abfeuern, die nach Möglichkeit den Tank des etwa Kleinbus großen Satelliten treffen soll.

US-Diplomaten bemühen sich unterdessen darum, den geplanten Abschuss außenpolitisch herunterzuspielen. Man wolle mit der Aktion nicht China nacheifern, das im vergangenen Januar einen eigenen Wettersatelliten erfolgreich mit einer Rakete zerstört hatte. Gezeigt werden sollte damit die Fähigkeit Chinas, die USA und andere Nationen im Falle einer Krisensituation auch im All angreifen zu können. (pmz)