Sun will SPARC-Prozessoren künftig von TSMC fertigen lassen

Bisher stellte Texas Instruments die UltraSPARC-Prozessoren für Sun-Server her, doch ab der kommenden 45-Nanometer-Generation übernimmt der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger aus Taiwan.

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Mit der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC), dem weltweit größten Auftragsfertiger für Halbleiterbauelemente, hat die Firma Sun Microsystems einen neuen Hersteller für ihre UltraSPARC-Prozessoren gewählt. Bisher hatte Texas Instruments (TI) diese Aufgabe übernommen; Mitte vergangenen Jahres hatte TI aber angekündigt, bereits bei der 45-Nanometer-Fertigungstechnik mit der weltweit zweitgrößten Chip-"Foundry" UMC kooperieren zu wollen und die 32-nm-Produktion möglicherweise komplett an UMC auszulagern. Hintergrund der TI-Strategie ist einerseits, die enormen Investitionen in Chip-Fertigungsanlagen zu vermeiden; andererseits fertigt TI vor allem Bauelemente für Handys, bei denen die (Low-Voltage-)Prozesstechnik auf größte Sparsamkeit optimiert wird, während man für Serverprozessoren typischerweise Transistoren nutzt, die besonders hohe Taktfrequenzen erreichen.

Wegen der veränderten TI-Roadmap war Sun gezwungen, einen neuen Fertigungspartner für Prozessoren mit Strukturen von 45 nm und darunter zu suchen. Gleichzeitig hat Sun seine Chip-Abteilung in eine eigene "Microelectronics"-Sparte umgewandelt, die SPARC-Prozessoren (auch in Form geistigen Eigentums, also als IP-Cores) verstärkt auch an andere Firmen verkaufen soll. Außerdem soll das Team um Marketing Director Fadi Azhari auch andere Sun-Entwicklungen wie den Kryptobeschleuniger der Niagara-2-Prozessoren und einen 10-Gigabit-Ethernet-Prozessor mit Multi-Threading-Technik vermarkten. Der EETimes sagte Azhari, Sun arbeite bereits an mehreren 45-nm-Produkten. Beim Niagara 2 alias UltraSPARC T2 (dessen Design Sun offengelegt hat) handelt es sich um einen 65-nm-Prozessor; auch der mittlerweile erst 2009 erwartete Rock soll in 65-nm-Technik gebaut werden.

Die Verlagerung der Fertigung von Sun-Prozessoren hat auch eine politische Komponente: Zu den wichtigen Sun-Kunden gehört das US-Militär; diese Einrichtungen achten üblicherweise darauf, sich bei Schlüsselkomponenten nicht von ausländischen Herstellern abhängig zu machen. Unter anderem deshalb fördert das US-Verteidigungsministerium immer wieder Projekte von Sun-Konkurrenten wie Cray und IBM sowie SGI. In den HPC-Clusterknoten von Sun stecken aber mittlerweile meistens AMD-Opteron-Prozessoren, von denen höchstens ein kleiner Teil in Singapur bei Chartered gefertigt wird. (ciw)