Bill Gates verspricht für Windows 7 neue Nutzerschnittstellen

Handschriften- und Spracherkennung würden mit dem Vista-Nachfolger große Fortschritte machen, versprach der Microsoft-Gründer in Stanford.

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Wenn sich Microsoft-Gründer Bill Gates im Laufe dieses Jahres aus dem Tagesgeschäft zurückzieht, um sich philanthropischen Themen zu widmen, bedeutet das nicht, dass er künftig nichts mehr mit den "großen Dingen" in seinem Konzern zu tun habe. Das versicherte Gates gestern in einem Vortrag an der Stanford University. Das gelte beispielsweise für die Strukturierung von Wissen und für natürliche Nutzereingaben, ist der EWeek zu entnehmen. Die Nutzer des Vista-Nachfolgers, derzeit "Windows 7" tituliert, würden nicht allein auf Maus und Tastatur angewiesen sein, sagte Gates nach seinem Vortrag in einem Interview. In Sachen Sprach- und Handschriftenerkennung werde Windows 7 ein großer Schritt vorwärts sein.

Dass die kommende Windows-Version dafür programmiert werde, auch Touchscreen-Berührungen nach Art des iPhone zu verarbeiten, hatte vergangenen Dezember bereits ein Microsoft-Techniker in seinem Weblog durchblicken lassen. Die Sprach- und Handschriftenerkennung war bei früheren Gelegenheiten bereits ein Teil der Gates'schen Visionen. Techniken, in die der Software-Konzern bereits in den 90er-Jahren des vorigen Jahrhunderts investierte. Falls Windows 7 die nun gegebenen Versprechen einhalten kann, würde es etwas einlösen, was zuvor eigentlich schon dem Tablet PC auferlegt war.

Solange das Gefeilsche um die mögliche Übernahme von Yahoo durch Microsoft andauert, wird Bill Gates wohl nicht umhinkommen, dazu Fragen zu beantworten. Nachdem er kürzlich gegenüber AP erklärte, er halte das Übernahmeangebot in Höhe von 31 US-Dollar je Aktie für fair, erläuterte er nun in Stanford, worauf es Microsoft eigentlich abgesehen habe. Es sei nicht die Technik, nicht Yahoos Marktanteil oder die Menge der Werbekunden, die sein Unternehmen hauptsächlich interessieren. Das Know-how der Yahoo-Mitarbeiter sei nötig, um Google folgen zu können. Um die Microsoft-eigene Suchtechnik weiterzuentwickeln und für die Arbeit an neuen Werbetechniken würden viele fähige Mitarbeiter gebraucht.

Demnach ist ein Szenario denkbar, nach dem Microsoft in der Übernahmeschlacht siegt, die Yahoo-Mitarbeiter aber abwanderten, zumal den beiden Unternehmen grundlegend unterschiedliche Unternehmenskulturen nachgesagt werden. Gates wiegelt hier ab. Anders als sein Vorgänger Terry Semel habe der aktuelle Yahoo-CEO Jerry Yang einen Weg eingeschlagen, bei dem die Entwicklung neuer Software eine wichtige Rolle spiele. So habe das Unternehmen viele wichtige Ingenieure halten können. Diese hätten sich für die Konkurrenz und die Entwicklung durchbrechender Software entschieden und würden daher gut zu Microsoft passen. (anw)