Autos mit Druckluftantrieb vor dem Marktstart

Das französische Unternehmen Motor Development International (MDI) will in diesem Herbst mit der Serienproduktion von Autos mit Druckluftantrieb beginnen. Das berichtet Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe.

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Das französische Unternehmen Motor Development International (MDI) will in diesem Herbst mit der Serienproduktion von Autos mit Druckluftantrieb beginnen. Das Fahrzeug soll mit einer Drucktankfüllung 100 Kilometer weit kommen und ab 3500 Euro kosten, berichtet Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe 3/08 (seit dem 21. 2. am Kiosk oder online portokostenfrei zu bestellen).

Das Konzept stammt von Guy Nègre, einem ehemaligen Luftfahrt-Ingenieur und Entwickler von Formel-1-Motoren. Er hatte bereits 2002 geplant, Taxis in Mexico City mit Druckluftantrieben auszustatten. Im vergangenen Februar allerdings gab der indische Konzern Tata seinen Einstieg in das Projekt bekannt und soll seitdem 30 Millionen Dollar dafür investiert haben. Die Produktion soll im September in Frankreich beginnen und später auf Spanien, Australien und Indien ausgedehnt werden. Außerdem will das US-Unternehmen Zero Pollution Motors MDI-Fahrzeuge lizenzieren und von 2010 an in den USA produzieren.

Das Herz der neuartigen Autos ist ein von Airbus hergestellter Druckbehälter aus Glasfaserkunststoff, in dem 90 Kubikmeter Luft auf 300 Bar komprimiert werden. Die darin gespeicherte Energie wird in einem Vierzylinder-Kolbenmotor mit 800 Kubikzentimetern Hubraum in Bewegung umgesetzt. Der Druckluftmotor wird in den eigens dafür entwickelten Stadtwagen "OneCat" eingebaut. Dessen Chassis besteht aus verklebtem Aluminium, seine Karosserie aus einer Sandwich-Konstruktion aus Glasfaserkunststoff und Schaumstoff. Dadurch bringt der als Drei- und Sechssitzer angebotene OneCat nur 320 bis 380 Kilogramm auf die Waage. Allein mit Druckluft soll der OneCat eine Reichweite von bis zu 100 Kilometern haben. Optional soll es einen zusätzlichen Antrieb mit Flüssigbrennstoff geben, der den Aktionsradius bei einem Spritverbrauch von 1,5 Litern pro hundert Kilometer auf bis zu 800 Kilometer erhöht. (wst)