Computex

Frontsidebus, die Letzte: Intels Chipsätze der Serie 4

Mit P45, G45, P43 und G43 stellt Intel zum wohl letzten Mal Chipsätze für Standard-PCs mit CPU-Frontsidebus vor.

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Von
  • Benjamin Benz

Auf der Computex stellt Intel die Chipsätze der Serie 4 (Codename Eaglelake) vor. Aber bereits vorab sind reichlich Informationen durchgesickert und Intel rutschten vor Ablauf der eigenen Sperrfrist die Datenblätter (PDF-Datei) der neuen Chips auf die Website. Als voraussichtlich letzte Vertreter der klassischen Aufteilung in CPU, North- und Southbridge hat Intel den Allround-Chipsätzen P45, P43 und denen mit integrierter Grafik G45, G43 nicht mehr viel Neues mit auf den Weg gegeben. Im Herbst folgen dann noch die Digital-Office-Varianten Q45 sowie Q43. Ende 2008 steht dann bereits die Nehalem-Architektur an, bei der Speicher-Controller und später auch ein Grafikkern in die CPU wandern.

Mainboards mit Intels kommender Chipsatz-Baureihe 4 (5 Bilder)

Mainboards mit Intels kommender Chipsatz-Baureihe 4

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So bieten die 4er-Chipsätze – wie ihre 3er-Vorgänger (Bearlake) – nur FSB800, FSB1066 und FSB1333. Als einziger 4er-Chipsatz unterstützt der bereits auf der CeBIT vorgestellte X48 FSB1600 – diesen könnte derzeit aber nur der teure Core 2 Extreme QX9770 nutzen; der QX9775 braucht einen Server-Chipsatz (Skulltrail). Auch beim Speicher-Controller hat sich nichts Wesentliches getan; es sind maximal DDR2-800/PC2-6400 und DDR3-1066/PC3-8500 möglich. Trotzdem zeigen die meisten Mainboard-Hersteller Platinen mit P45 und G45, die mit FSB1600 und DDR2-1066/PC2-8500 beziehungsweise DDR3-1333/PC3-10600 umgehen können sollen. Selbst Intel nimmt es mit den eigenen Spezifikationen ja nicht mehr so genau und bietet einerseits Übertakter-Tools zum Download an oder lötet einen zunächst nur für FSB1066 spezifizierten Chipsatz auf ein Board auch für FSB1333-Prozessoren.

Laut Poduct Brief (PDF-Datei) können P45 und G45 nun bis zu 16 GByte Hauptspeicher ansteuern, aber nur, sofern das Board für DDR2-SDRAM-DIMMs ausgelegt ist – mit DDR3-Modulen sind (wie bisher) maximal 8 GByte möglich.

Immerhin bringen die Eaglelake-Chipsätze nun PCI Express 2.0. Dabei kann der P45 als einziger Vertreter seinen x16-Port in zwei x8-Verbindungen aufspalten. Der integrierte Grafikern des G45 (GMA X4500HD) versteht DX10 sowie das Shader Model 4.0. Auch bei den Multimedia-Funktionen legt Intel nach: So soll die Chipsatzgrafik nun auch Full-HD-Videos (beispielsweise von Blu-ray-Discs) flüssig dekodieren können (nur G45) und eine lückenlose Kopierschutzkette (HDCP) zum HD-Display gewährleisten. DisplayPort- und HDMI-Ausgänge können die Board-Hersteller somit direkt anbinden. Anders als bei Nvidia- und AMD/ATI-Chipsätzen dürfen bei Intel Chipsatzgrafik und PEG-Grafikkarte nicht gleichzeitig aktiv sein. Intels 45-nm-CPUs ab dem E-0-Stepping können über den Power Status Indicator (PSI) den 4er-Chipsätze – mit Ausnahme des X48 – mitteilen, dass sie gerade nicht alle Wandlerphasen benötigen. Die Southbridges oder auch I/O Controller Hubs ICH10 und ICH10R können nun auch eSATA-Laufwerke anbinden.

Außer in ihren Preisen unterscheiden sich die Chipsatz-Varianten P45/P43 und G45/G43 etwa in der maximalen Taktfrequenz der Speichermodule oder der zulässigen Zahl an DIMMs pro Kanal.

Mainboards mit Intels Serie-4-Chipsätzen gab es bereits auf der CeBIT zu sehen. Die Firma Intel hat bereits die Daten ihrer eigenen Boards DP45SG, DG45IG, DG45FC, DG43NB und DP43TF veröffentlicht. Auch viele andere Mainboard-Hersteller haben ihre P45-Boards bereits angekündigt, zwischen Asus und Gigabyte ist bereits ein hitziger Streit um Spezialfunktionen entbrannt. (bbe)