France Telecom: Mobilcom zahlt UMTS-Lizenz selbst

Der französische Konzern betonte, dass er sich nicht an den Kosten der UMTS-Lizenz von Mobilcom beteiligen werde, und bekräftigte gleichzeitig das Interesse an der finnischen Sonera.

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Von
  • JĂĽrgen Kuri

16,37 Milliarden Mark: So viel muss Mobilcom für die eigene UMTS-Lizenz hinblättern. France Teleocm, seit Ende März mit 28,5 Prozent an dem deutschen Telekom-Unternehmen beteiligt, wird für die Bezahlung der Lizenz keine zusätzlichen Mittel beisteuern. Jean-Louis Vinciguerra, Finanzchef des französischen Carriers, erklärte laut dem Wall Street Journal, die Beteiligung von 50 Prozent an dem gemeinsamen Unternehmen Mobilcom Multimedia, das der eigentliche Ersteigerer der UMTS-Lizenz war, werde nun an Mobilcom übergeben. Dies habe die Vereinbarung zwischen den beiden Partnern vorgehesen, als France Telecom den Anteil an Mobilcom kaufte. Die Kosten für die Lizenz würden in den Bilanzen von Mobilcom verbucht; France Telecom würde allein die 3,7 Milliarden Euro verrechnen, die man für den Anteil an Mobilcom bezahle.

Gegenüber der französischen Tageszeitung Le Monde bekräftige Vinciguerra darüber hinaus das Interesse des Konzerns an der finnischen Sonera. Wenn die Regierung Finnlands ihre verbliebenen Anteile an dem Ex-Monopolisten verkaufen wolle, dann stelle das eine interessante Gelegenheit für France Telecom dar. Sonera sei ein attraktiver Übernahmekandidat, da der Konzern eine starke Position in den skandinavischen und türkischen Mobilfunkmärkten habe.

France Telecom ist seit einiger Zeit massiv dabei, seine Präsenz auf den europäischen Märkten auszubauen. So übernahm der Konzern den britischen Mobilfunkanbieter Orange, den Mannesmann nach der Übernahme durch Vodafone verkaufen musste. Dadurch gelangten die Franzosen auch in den Besitz einer UMTS-Lizenz in Großbritannien. In Italien ist France Telecom an dem Joint-Venture Wind beteiligt und übernahm vor kurzem die meisten Anteile der Deutschen Telekom an der Gesellschaft. In Deutschland wurde France Telecom auch schon ein Interesse an der Festnetzgesellschaft Mannesmann Arcor nachgesagt: Zwar dementierte France Telecom dies erst vor wenigen Tagen wieder entschieden, betonte aber gleichzeitig, dass man hier zu Lande ein eigenes Festnetz aufbauen wolle. (jk)