Rettungsmaßnahme für Hypo Real Estate gescheitert

Die Deutsche Bank hat laut Medienberichten nach einer Prüfung festgestellt, dass der Finanzbedarf bei 50 Milliarden Euro bis Ende des Jahres und bei bis zu 100 Milliarden Euro bis Ende 2009 liegen könnte.

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Von
  • Florian Rötzer

Gerade hatten sich Bundesregierung und Finanzbranche auf ein Paket von 35 Milliarden Euro zur "Risikoabschirmung" für den von Insolvenz bedrohten Dax-Konzern Hypo Real Estate (HRE) geeinigt, nun kommt die Meldung, dass die Bemühungen gescheitert sind. Bislang war vorgesehen, dass die öffentliche Hand mit 26,5 Milliarden Euro den Großteil der Bürgschaft übernehmen sollte, während Banken und Versicherungen mühsam die restlichen 8,5 Milliarden zusammen gebracht haben. Der Konzern teilte heute Abend mit (PDF-Datei), dass "zugesagte und angekündigte Rettungspaket in einer Gesamthöhe von bis zu 35 Milliarden Euro für einen Zeitraum bis in 2009 derzeit nicht länger gültig" ist. Diese Zusage werde nicht aufrechterhalten. Es werde derzeit nach "alternativen Maßnahmen" gesucht, heißt es. Wenn die Banken ihre Zusage zurückgezogen haben und die Bundesregierung trotzden die HRE retten will, müsste sie womöglich die weitaus höhere Bürgschaft selbst tragen oder die Bank "verstaatlichen".

Wie Welt Online kurz zuvor berichtet hat, habe die Deutsche Bank nach Prüfungen festgestellt, dass das 35-Milliarden-Euro-Paket nicht reichen werde. Die Deutsche Bank teilte das Ergebnis der Prüfung nach Angaben der Welt "in einer Telefonkonferenz mit, an der neben Vertretern der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht und der Bundesbank auch Manager aller Bankengruppen und der Versicherungsbranche teilgenommen haben". Nötig seien bis Ende des Jahres zusätzlich mindestens 15 Milliarden, um die wankende HRE zu stützen. Bis Ende 2009 könnten sogar insgesamt 70 bis 100 Milliarden fehlen. Angeblich benötigt die HRE bis Ende nächster Woche 20 Milliarden Euro, um eine Insolvenz abzuwenden.

Dazu siehe auch in Telepolis:

(fr)