Rettungsmanöver der Wackelkandidaten am Neuen Markt

Infomatec verkauft zur Verbesserung der Liquidität eine große Firmenbeteiligung, Gigabell findet eine neue betreuende Bank.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Christian Rabanus

Der wegen falscher Erfolgsmeldungen in eine schwere Krise geratene Softwarehersteller Infomatec hat durch den Verkauf seiner Beteiligung an dem WAP-Dienstleister WAPme seine flüssigen Mittel vermehrt. Man habe die gut 1,9 Millionen Wertpapiere an einen Investor verkauft, teilte das Unternehmen in einer Börsenpflichtmeldung mit.

Auf der Grundlage des gestrigen Schlusskurses hatten Infomatecs WAPme-Aktien einen Wert von rund 26,12 Millionen Euro. Wieviel der nicht genannte Investor bezahlen muss, teilte Infomatec nicht mit. Neben der Sicherung der eigenen Liquidität will der Softwarehersteller mit diesem Verkauf die angekündigte Konzentration auf das Kerngeschäft forcieren.

Auch der Internet- und Telefondienstleister Gigabell kämpft weiter ums Überleben. Nachdem die Deutsche Genossenschaftsbank, eine der beiden betreuenden Banken, die Zusammenarbeit nach dem Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens aufgekündigt hatte, musste ein neuer so genannter Designated Sponsor gefunden werden. Wie schon bei Infomatec fand sich Lang & Schwarz als Retter in der Not. Außer Infomatec und Gigabell betreut diese Bank am Neuen Markt nur noch drei weitere Werte, nämlich Brainpool, Matchnet und Onvista.

Das Amtsgericht in Frankfurt am Main hat mittlerweile als vorläufigen Insolvenzverwalter den Betriebswirt Dirk Pfeil bestimmt. Pfeil muss in den nächsten Wochen prüfen, ob die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens aufgrund der finanziellen Situation von Gigabell sinnvoll ist. (chr)