Oracle verlegt Internet-Abteilung nach Potsdam

Der Software-Konzern Oracle siedelt seine Internet-Vertriebsabteilung für den deutschsprachigen Raum in Potsdam an.

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  • dpa

Der Software-Konzern Oracle siedelt seine Internet-Vertriebsabteilung für den deutschsprachigen Raum in Potsdam an. Zu Beginn nächsten Jahres werde die Internet Sales Division (iSD) für Deutschland, Österreich und die Schweiz zunächst mit 100 Mitarbeitern in der brandenburgischen Landeshauptstadt starten, teilte der Geschäftsführer der Oracle Deutschland GmbH, Rolf Schwirz, am Freitag in Potsdam mit. Später sollen bis zu 300 Beschäftigte den Vertrieb komplexer Software-Lösungen für Groß- und Mittelstandsunternehmen per Telefon und Internet besorgen. Das Unternehmen steuert seine Europa-Aktivitäten bisher zentral von der irischen Hauptstadt Dublin aus.

Oracle beschäftigt nach eigenen Angaben 43.000 Mitarbeiter, ist in annähernd 150 Ländern vertreten und hatte in dem am 31. Mai beendeten Geschäftsjahr einen Umsatz von 11 Milliarden US-Dollar (ca. 12,1 Millarden Euro/23,7 Milliarden Mark). Die Oracle Deutschland GmbH mit Sitz in München hat zurzeit 1750 Beschäftigte und wird mit der iSD-Abteilung von Potsdam aus den deutschsprachigen Raum abdecken.

Mitentscheidend für die Wahl des Standortes Potsdam seien die strategische Positionierung Oracles in den neuen Bundesländern, das erstklassige Arbeitskräftepotenzial im Großraum Berlin sowie vergleichsweise günstige Standort- und Lebenshaltungskosten gewesen, betonte Schwirz. Außerdem hätten andere Bundesländer nicht so viel Entgegenkommen gezeigt.

Von den zunächst 100 Mitarbeitern in Potsdam sollen 35 aus Dublin kommen. Die übrigen Stellen werden laut Schwirz mit hoch qualifizierten jungen Leuten wie Hochschulabsolventen besetzt, die dafür im Unternehmen geschult werden. Zum Umfang der für Potsdam geplanten Investitionen wollte Schwirz nichts sagen. "Heute ist der letzte Tag des Quartals", sagte er mit Blick auf sensibel reagierende Aktienmärkte. Oracle sei aber ein weiter wachsendes Unternehmen, auch wenn sich das Wachstum zuletzt verlangsamt habe.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Wolfgang Fürniß (CDU) bezeichnete die Ansiedlung als wichtigen Eckpfeiler für die angestrebte Entwicklung Brandenburgs als Spitzenstandort der Informationstechnologie. Oracle werde "entsprechend den Spielregeln" wie andere Unternehmen auch gefördert, sagte er, ohne Zahlen nennen zu wollen. (dpa) / ()