Wie man mit Internet-Werbung Geld verdient
Die FTC will das Treiben eines Amerikaners unterbinden, der 5500 Domains registriert hat, die an berĂĽhmte Sites erinnern und als Werbe-Platzhalter dienen.
Mit Internet-Werbung kann man kein Geld verdienen? Von wegen! Der Amerikaner John Zuccarini hat sich weit über 5000 Domain-Namen geschnappt, die in ihrer Schreibweise bekannten Topsites frappierend ähneln und damit ein Minenfeld für Vertipper darstellen. Auf Sites wie Annakurnikova.com überschüttet er den arglosen Surfer geradezu mit Porno- und Glücksspielwerbung und machte mit dieser Taktik nach einem Bericht der FTC zwischen 800.000 und 1.000.000 US-Dollar im Jahr. Nun will ihm die Federal Trade Commission den Garaus machen.
Einmal auf einer der Seiten von Zuccarini angelangt, gibt es kaum ein Entkommen: Der Klick auf den Back-Button löst ebenso wie das Schließen des Fensters eine weitere Salve des Werbebombardements aus. Besonders problematisch ist dies am Arbeitsplatz, wo vielleicht gerade der Chef hinter dem armen Angestellten steht, dem gerade die digitalen Pornos um die Ohren gehauen werden, obwohl er sich eigentlich nur vertippt hatte. Zuccarini hat unter anderem dutzende Variationen von Britney-Spears-Seiten, viele andere Berühmtheiten sowie andere vielbesuchte Sites mit seinen Attrappen umlagert. Dafür ist er auch schon 63-mal verklagt worden und verlor auch die meisten Fälle, doch er ist zäh: Den auf diese Weise verlorenen 200 Seiten stehen tausende anderer gegenüber. Bis jetzt, denn die FTC will seine gesamten Verdienste einkassieren. "Systeme, die Konsumenten fangen und gegen ihren Willen festhalten, während sie sogar Kinder mit Werbeangeboten von Hellseherei bis Pornographie bedrängen, müssen gestoppt werden", sagte der FTC-Vorsitzende Timothy J. Muris. Nach den bisherigen Gerichtsentscheidungen hofft man, Zuccarinis Praktiken diesmal endgültig zu stoppen. (cgl)