Mac OS X soll nicht Unix heißen
Vor Gericht wollen die Open Group und Apple klären lassen, ob Mac OS X als Unix bezeichnet werden darf oder nicht.
Im Februar nächsten Jahres wollen sich die Open Group und Apple vor Gericht darüber streiten, ob Apple die Marke Unix für das Betriebssystem Mac OS X beanspruchen darf. Beide Unternehmen haben am gestrigen Dienstag bei Gericht beantragt, sachdienliche Dokumente bis Ende August für das Verfahren austauschen zu dürfen, schreibt der US-Newsdienst CNet. Vor anderthalb Jahren hat die Open Group Apple verklagt, weil der Computerhersteller sein Betriebssystem Mac OS X als Unix bezeichnet hatte. Apple behauptet hingegen, Unix sei ein generischer Begriff, der markenrechtlich nicht geschützt werden könne.
Nachdem Novell behauptet, im Besitz der Patente auf die relevanten Unix-Techniken zu sein, aber selbst Rechtsexperten sich nach dem Auftauchen des Vertrages zwischen SCO und Novell nicht einig sind, welche Ansprüche sich tatsächlich daraus ergeben, eröffnet der Streit zwischen der Open Group und Apple eine neue Dimension. Apple habe die Marke Unix im Zusammenhang mit ihrem Betriebssystem Mac OS X benutzt, sei aber nicht als Markenverwerter zertifiziert, heißt es bei der Open Group. Außerdem habe es Apple bislang abgelehnt, am Zertifizierungsprogramm teilzunehmen. Weil Apple ein "geschätztes Mitglied der Open Group" sei, habe man daher versucht, sich gütlich zu einigen. Aber alle Bemühungen seien fehlgeschlagen.
Die Open Group sieht sich als Wahrer der Marke Unix. Ihr Verdienst sei es, jegliche Diskussion um Quellcode von der Marke abgekoppelt zu haben und daher die verschiedensten Implementationen des Betriebssystems zu ermöglichen. Was Unix heißen darf und was nicht, kläre eine eindeutige Spezifikation. Dieser Spezifikation fühle sich die Open Group verpflichtet und arbeite mit der Unix-Community zusammen, um die Konformitätskriterien weiterzuentwickeln und deren Einhaltung zu überprüfen.
In einer Mitteilung wendet sich Open-Group-Chef Allen Brown an die Verwerter der Marke Unix: "Die Open Group geht allen Verstößen gegen die Markenrechte nach. Bildungs- und Überzeugungsarbeit sind die bevorzugten Mittel, auf die korrekte Verwendung der Marke hinzuweisen." Nur in seltenen Fällen wolle er besonders hartnäckige Widersacher vor Gericht ziehen. (ola)