429 Millionen US-Dollar Steuererstattung für Facebook
Trotz erklecklicher Gewinne zahlt Facebook in den USA keine Steuern, sondern bekommt sogar Erstattungen aus der Staatskasse. Das geht aus bei der Börsenaufsicht eingereichten Unterlagen hervor.
Aus der jährlichen Bilanz, die Facebook bei der US-Börsenaufsicht einreichte, lässt sich entnehmen, dass der Konzern nicht nur keine Steuern auf seinen Gewinn von gut 500 Millionen US-Dollar zahlen muss, sondern sogar eine Steuererstattung bekommt. Darauf weist die Website Citizens for Tax Justice (CTJ) in einer Analyse hin.
Der Internetkonzern erhalte in diesem Jahr eine Steuergutschrift von über 1 Milliarde US-Dollar, die nach Verrechnung mit zu zahlenden Steuern zu einer Nettoerstattung von 429 Millionen führe, heißt es dort. In den nächsten Jahren rechnet Facebook mit weiteren Steuerermäßigungen von insgesamt über 3 Milliarden US-Dollar.
Ursache für die Steuererstattung ist die Bewertung von Aktienoptionen, mit denen nicht nur Facebook viele seiner Mitarbeiter belohnt. Sie vermindern zwar den Buchgewinn, den die Firmen versteuern müssen. Diese Einbußen sind jedoch häufig wesentlich geringer als die Steuervorteile. Denn für die Berechnung des verminderten Gewinns wird der Wert der Optionen bei Zuteilung herangezogen, während sich die Steuerermäßigung aus dem Wert der Aktien zum Zeitpunkt der Ausübung der Option ergibt. "Da Unternehmen üblicherweise den Wert der Optionen in der Bilanz zu niedrig ansetzen, erhalten sie häufig höhere Steuerermäßigungen als sie an Gewinn einbüßen," schreibt CTJ.
Kürzlich hatten einige G20-Staaten angekündigt, Steuerschlupflöcher für multinationale Konzerne zu schließen. Viele Unternehmen nutzen unterschiedliche Steuersätze etwa innerhalb der EU, um Gewinne in Staaten mit niedrigen Unternehmensteuern zu verschieben. (ck)