3G-Handys als Antwort auf den iPod

Mit schnelleren Übertragungsraten und verbesserten Micro-Payment-Systemen wollen Mobilnetzbetreiber verstärkt beim kommerziellen Music-Download mitmischen. So erwarte der britische Mobilfunkbetreiber und Unterhaltungskonzern Virgin nach Meldungen aus der Industrie die Lieferung neuer "3G-Phones", Handys der dritten Generation, unter anderem von Samsung und Nokia. Diese modernen Multifunktionsgeräte eignen sich zum Beispiel zur Aufnahme und Wiedergabe von MP3s oder auch niedrig aufgelöster Videos.

Zusammen mit Virgins noch im Aufbau befindlichen Musik-Download-Dienst stünde dann eine Alternative zu Apples erfolgreichen Gespann aus iPods und iTunes Music Store zur Verfügung -- möglicherweise bevor die Mac-Schmiede mit ihrem Angebot in Europa Fuß fassen kann, und zu deutlich geringerem Preis als der gegenwärtig ab knapp 300 US-Dollar (beziehungsweise 349 Euro) gehandelte iPod. Man erwarte eine deutliche Zunahme der Nachfrage bei Musikdiensten -- diese seien ein entscheidendes Argument bei Mobiltelefonierern für Geräte der neuen Generation. Virgin will die Markteinführung seines Musik-Dienstes zuerst auf Großbritannien beschränkten, dann aber auch Europa und die USA einbeziehen. Dabei kann der Konzern auf seine Kette "Virgin Music Store" zurückgreifen.

Auch andere Mobilfunkanbieter arbeiten zur Zeit verstärkt an multimedialen Angeboten. Beispielsweise O2 will sein in Großbritannien bereits aktives Mobilportal O2 Music auch hierzulande starten und in Deutschland hat Vodafone mit seinem MusicFinder einen verwandten Dienst in petto. Neue Anwendungsfelder für die moderneren Multimedia-Handys bietet auch der Rundfunk: Reporter der britischen BBC hätten kürzlich mit 3G-Geräten brandaktuelles Bildmaterial zur Ausstrahlung im Fernsehen aufgenommen -- bevor Satelliten gestützte Übertragungswagen am Ort des Geschehens waren. (nhe)