After Effects nutzt Rechenpower im lokalen Netz

Adobe After Effects soll bald durch GridIrons Distributed-Computing-Software auf ungenutzte Rechenleistung im lokalen Netzwerk zugreifen können.

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Adobe Systems unterzeichnete eine Vereinbarung mit GridIron Software, der es Adobes Videoeffektsoftware ermöglichen soll, auf ungenutzte Rechenleistung im lokalen Netzwerk zuzugreifen. In die kommende Version von After Effects Professional soll nach der Lizenzvereinbarung die Software XLR8 von GridIron eingebaut werden.

Adobes Programm für Grafikanimationen und visuelle Effekte ist recht rechenintensiv, da die einzelnen Bearbeitungsschritte für jedes Frame des ausgewählten Filmausschnitts durchgeführt werden müssen. XLR8 stützt sich auf nicht genutzte Rechenleistung im Netzwerk und zieht diese heran, um die in After Effects anstehenden Aufgaben durchzuführen.

Der Ansatz, die komplette Rechenleistung eines Netzes durch Verteilung der Aufgaben auf die angeschlossenen Systeme auszulasten (Distributed Computing beziehungsweise Grid Computing), steckt beispielsweise hinter dem SETI@home-Projekt. Es setzt private Rechenkapazitäten ein, um Daten bei der Suche nach außerirdischer Intelligenz auszuwerten. Die Initialzündung für die Software bekam GridIron vom europäischen Teilchenphysiklabor CERN in Genf. Dort wurde im Rahmen eines Teilchenbeschleunigerprojekts ein ähnliches Verfahren entwickelt, um großer Datenmengen Herr zu werden.

Ziel von XLR8 ist die optimale Ausnutzung der vorhandenen Kapazitäten und langfristig auch die Vermietung von Rechenpower. Beim angestrebten Utility Computing bearbeiten die Hardwareressourcen des Anbieters eine sich ständig ändernde und an die Bedürfnisse des Auftraggebers angepasste Softwarekollektion. Die Bezahlung soll nach diesem Modell ähnlich wie für Elektrizität oder Wasser erfolgen -- IBM beispielsweise verfolgt ähnliche Konzepte mit seinem "On-Demand Computing". (akr)