PalmSource: Palm OS fährt künftig zweigleisig

Auf der Keynote der Palm-OS-Entwicklerkonferenz PalmSource teilt CEO David Nagel die künftige Strategie der Betriebssystemschmiede und Details zu Palm OS 6 mit.

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Von
  • Daniel Lüders

Auf der Keynote der Palm-OS-Entwicklerkonferenz PalmSource, die vom 10. bis zum 12. Februar in San José stattfindet, wird CEO und Präsident des gleichnamigen Unternehmens David Nagel die künftige Strategie der Betriebssystemschmiede und Details zu Palm OS 6 bekannt geben.

Palm OS 6 heißt nun Cobalt und wird ab heute der Entwicklergemeinde allgemein zugänglich sein, nachdem die Firma das Betriebssystem bereits im vorigen Dezember an Lizenznehmer verschickt hatte. Wichtigste Neuerungen sind das lang erwartete präemtive Multitasking und Unterstützung des Querformat-Modus, wie man ihn schon vom Palm-OS-PDA Tungsten T3 kennt. Außerdem hat PalmSource die Grafik-Engine komplett überarbeitet. Die neue unterstützt Truetype-Schriftarten und basiert auf einem Konzept ähnlich der Seitenbeschreibungssprache PostScript. Des weiteren soll Cobalt eine modulare Kommunikations-Architektur besitzen und so beispielsweise mehrere Verbindungen gleichzeitig verwalten können. Als Sicherheitsfeatures implementiert PalmSource in den Neuling eine nicht näher beschriebene eigene Kryptografie-Engine und Secure Socket Layer (SSL).

Das aktuelle Palm OS 5 soll durch die neue Version aber keinesfalls ins Abseits abgeschoben werden. Bis mindestens 2005 will PalmSource diese Version, die nun unter dem Namen Garnet firmiert, noch weiter entwickeln. Auf der Entwicklerkonferenz verteilt PalmSource bereits eine aktualisierte Version an Programmierer. Diese soll erstmals Telefonie-Funktionen mitbringen und für den Einsatz in Smartphones prädestiniert sein. Des weiteren implementiert PalmSource eigene Netzwerk- und Bluetooth-Funktionen sowie QVGA-Display-Unterstützung. Nutzer aus dem asiatischen Sprachraum wird freuen, dass sich nun auch eine chinesische Sprachversion zu den bisher erhältlichen hinzugesellen wird. Applikationen, die für Palm OS 5 geschrieben wurden, sollen auch unter Palm OS 6 laufen. Native Palm-OS-6-Programme werden voraussichtlich aber nicht mehr auf der Vorversion starten.

Während Palm OS 6 für hochpreisige Multimedia-Geräte und Smartphones gedacht ist, soll Palm OS 5 wegen seines gezügelten Ressourcenhungers künftig vornehmlich auf günstigeren Consumer-Geräten zu finden sein. Wann erste Geräte mit den aktuellen System-Versionen in den Läden stehen werden, verrät man jedoch noch nicht. (dal)