Vodafone nimmt Verizon ins Visier
Bei der Konsolidierung auf dem US-Mobilfunkmarkt wäre für Vodafone die vollständige Übernahme von Verizon Wireless interessanter als die von AT&T Wireless.
Der britische Mobilfunkkonzern Vodafone prüft eine Übernahme des US-Telecom-Riesen Verizon für rund 150 Milliarden US-Dollar. Das meldet das Wall Street Journal unter Berufung auf gut unterrichtete Kreise. Dieser Plan firmiere unter dem Namen "Große-Knall-Theorie"; er ermögliche es den britischen Mobilfunkern, ihren Minderheitsanteil von 45 Prozent am US-Mobilfunkmarktführer Verizon Wireless auf 100 Prozent aufzustocken. An den Festnetzaktivitäten habe Vodafone kein Interesse, diese würden im Falle der Übernahme vermutlich abgespalten und weiterverkauft werden.
Der zweitgrößte Mobilfunkanbieter Cingular strebt unterdessen eine Übernahme seines nächstgrößeren Konkurrenten AT&T Wireless für rund 30 Milliarden US-Dollar an, heißt es weiter. Erst gestern hatte Vodafone bestätigt, selbst ein Gebot für AT&T Wireless abgeben zu wollen. Dann müssten die Briten aus kartellrechtlichen Gründen den eigenen Anteil an Verizon Wireless abgegeben. Branchenbeobachtern halten die Umsetzung der "Große-Knall-Theorie" zwar für wesentlich attraktiver, weil Verizon Wireless profitabler als AT&T Wireless ist, wollen aber an eine Durchführung nicht so recht glauben. (tol)