Mutter von P2P-Nutzerin verklagt Musikindustrie

Die Klagewelle der US-amerikanischen Musikindustrie gegen Tauschbörsennutzer sei gestartet worden, um die Tauschbörsen-Nutzer zum Abschluss teurer außergerichtlicher Vergleiche zu zwingen, meint die Klägerin.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Die Mutter einer minderjährigen Tauschbörsen-Nutzerin aus New Jersey klagt wegen "verbrecherischer Erpressung" gegen drei große US-Musikkonzerne. Die Klagewelle des Verbandes der Musikindustrie RIAA gegen Tauschbörsennutzer diene lediglich der Einschüchterung und sei zu dem Zweck gestartet worden, diese Tauschbörsen-Nutzer zum Abschluss teurer außergerichtlicher Vergleiche zu zwingen, argumentiert Michele Scimecas. Laut einem Bericht des Star Ledger verlangt sie wegen Verstoßes gegen den Racketeering Influenced & Corrupt Organizations Act von Sony Music Entertainment Inc., UMG Recordings Inc. und Motown Record Co. L.P. Schadenersatz in nicht genannter Höhe.

Scimecas war im vergangenen Jahr von der RIAA verklagt worden, weil ihre 13-jährige Tochter unter dem Pseudonym "DrEeMeR" rund 1200 Songs in der P2P-Tauschbörse Kazaa angeboten haben soll. Die Anwälte des Musikindustrie-Verbandes drohen nun mit Forderungen von bis zu 150.000 US-Dollar Schadensersatz pro angebotenem Werk. Vertreter der europäischen Musikwirtschaft haben wiederholt ähnliche Verfahren gegen Tauschbörsennutzer auch für Europa angekündigt. Laut RIAA einigen sich die meisten Beklagten gütlich mit dem Verband. Bislang sollen knapp 400 Beschuldigte zwischen 3000 und 10.000 US-Dollar Schadenersatz gezahlt haben. (wst)