IBM fördert Linux für Power 4+

IBMs pSeries-Fraktion hat mit den Regatta-Systemen unter AIX bereits den TPC-C-Spitzenplatz eingenommen; jetzt will man verstärkt Linux für die großen Systeme offerieren.

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Von
  • Andreas Stiller

IBMs Fraktion mit den pSeries-Servern hatte es sich nicht nehmen lassen, Intels Developer Forum ein bisschen zu verhageln: Mit einem gemeldeten Spitzenwert von 1.025.486 tpmC beim Transaktions-Benchmark TPC-C für nicht-geclusterte Systeme wollten sie der (auch hauseigenen) Itanium-Fraktion die Freude etwas vermiesen. HPs schnellster Itanium-Renner, der Integrity Superdome, liegt trotz doppelter Prozessoranzahl mit 1.008.114 tpmC jetzt knapp darunter -- doch auch Intels "Server Guy" Mike Fister hat schon Revanche angekündigt.

Der neue TPC-C-Rekord wurde durch Regatta-Systeme 690p mit neuen Power4+-Versionen mit 1,9 GHz ermöglicht, die demnächst (nach den TPC-Regeln binnen eines halben Jahres) verfügbar sein sollen. Gleichzeitig senkte IBM auch die Systempreise, sodass die IBM-Rechner der Itanium-2-Konkurrenz auch in der wichtigen Dollar-pro-tpmC-Kategorie zum Teil massiv überlegen sind.

Die Rekordwerte wurden unter IBMs AIX 5L V5.2 erzielt. Doch nun hat IBM angekündigt, verstärkt Linux nicht nur für die kleineren Server, sondern auch für die großen Regatta-Systeme anzubieten. Derzeit bedeutet dies wahlweise Suse Linux Enterprise Server (SLES) 8 oder Red Hat Enterprise Linux (RHEL) 3. Bislang waren die Linux-Versionen für bis zu 8 Prozessoren ausgelegt, hier dürfte IBM zusammen mit Suse und Red Hat also noch Hand angelegt haben, um auch bis zu 32 Prozessoren optimal zu unterstützen.

Wie sich sich Linux statt AIX auf die TPC-C-Performance auswirkt, bleibt indes noch offen. Die Betriebskosten dürfte Linux aber sicherlich etwas drücken, denn für AIX berechnet IBM pro Prozessor 743 US-Dollar für eine 3-Jahres-Lizenz und 2093 US-Dollar pro Prozessor für Softwaresupport in diesem Zeitraum. Suse verlangt dagegen 1498 US-Dollar für das 8-Prozessor-Paket inklusive Maintenance Program von einem Jahr. Auf drei Jahre verteilt erspart das für die 32-Prozessor-Regatta rund 50.000 US-Dollar. Das sind zwar nur Peanuts im Vergleich zu dem nach dem TPC-Kostenmodell zusammengestellten Gesamtkosten von 5,5 Millionen Dollar, aber immerhin -- bei solchen Preiskategorien entscheiden diese Sparmöglichkeiten möglicherweise über den Erfolg beim Kunden. Ein einziges Power4+-Modul mit 8 Prozessoren geht übrigens mit 380.000 US-Dollar die Rechnung ein. (as)