Cebit

Autoelektronik ist dieses Jahr nur ein Nischenthema

Die Unternehmen sind sich aber einig, dass Telematik- und Online-Dienste fĂĽr das Auto wichtiger werden.

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Von
  • Stefan Fischer
  • dpa

Eines Tages werden die Autos ganz ohne Zutun der Fahrer einander vor Glatteis oder Staus warnen. Auch wenn dies noch Zukunftsmusik ist -- schon heute spielen Autoelektronik und Telematik, also Sprach- und Datenübermittlung von und zu Fahrzeugen, eine immer größere Rolle. Auf der CeBIT sind die elektronischen Autovisionen aber eher ein Randthema.

So ist Volkswagen zwar auf der Messe präsent, stellt aber nichts aus dem Bereich Telematik vor. BMW hingegen zeigt auf der Messe seine Internetdienste, mit denen bereits die 5er und die 7er Reihen ausgestattet sind. Mit BMW Online haben Kunden unter anderem Zugriff auf eine Branchen- und Telefonauskunft sowie einen Apothekennotdienst. Darüber hinaus können sie Informationen zu Parkplätzen, Geldautomaten, Restaurants sowie Hotels abrufen. Wer eine Unterkunft sucht, kann diese also problemlos aus dem Auto buchen.

"Der Telematik- und Onlinebereich wird weiter wachsen", meint BMW-Sprecher Jochen Müller. Damit rechnet auch Eckehart Rotter, Sprecher des Verbandes der Automobilindustrie (VdA) in Frankfurt. "Elektronik ist aus dem Auto nicht mehr wegzudenken und wird weiter zunehmen." Er schätzt, dass Elektronik und Elektrik rund 90 Prozent der künftigen Innovationen ausmachen werden. Bei der Entwicklung spielen wirtschaftliche Erwägungen eine bedeutende Rolle. Rotter sagte, der Anteil der Elektronik an der Wertschöpfung von derzeit 25 Prozent werde bis 2010 auf 40 Prozent steigen.

"Die Autos der Zukunft werden ganz klar auf die Bedürfnisse des Kunden ausgerichtet", ist sich Michael Richter vom Informationstechnologie-Dienstleister gedas, einem Tochterunternehmen der Volkswagen AG, sicher. Auf der CeBIT präsentiert gedas einen Telematikdienst, der bei einer Panne eine Fehleranalyse in Gang setzt und einen Notdienst informiert. Dieses System wird bereits von der Firma MAN genutzt, es könnte aber auch bei Kleinwagen eingesetzt werden.

VdA-Sprecher Rotter betont, die Elektronik könne nicht nur den Komfort verbessern, sondern in erster Linie auch die Sicherheit. Beim Autosalon in Genf Mitte Februar sei zum Beispiel eine Kamera vorgestellt worden, die den toten Winkel erfasst, ein herannahendes Fahrzeug erkennt und den Fahrer mit einem akustischen Signal warnt. Die Volkswagen AG plant eine automatische Notbremse, die das Auto bremst, wenn das System erkennt, dass die Kollision mit einem Hindernis nicht mehr verhindert werden kann. Dadurch verringert sich zumindest die Aufprallgeschwindigkeit, und das Verletzungsrisiko für die Insassen sinkt. (Stefan Fischer, dpa) / (tol)