Insolvenzverfahren bei Elektronik-Dienstleister 4MBO eröffnet

Als Insolvenzverwalter bei dem ehemaligen Hersteller von Discount-PCs ("Volks-PC") ist der Stuttgarter Rechtsanwalt Wolfgang Illig bestellt worden. Er soll die operativen Geschäfte weiterführen.

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Von
  • JĂĽrgen Kuri

Beim zahlungsunfähigen Elektronik-Dienstleister 4MBO ist am heutigen Montag das Insolvenzverfahren eröffnet worden, teilte die Firma in einer Ad-hoc-Meldung mit. Als Insolvenzverwalter ist der Stuttgarter Rechtsanwalt Wolfgang Illig vom Amtsgericht Esslingen bestellt worden. Er soll die operativen Geschäfte weiterführen, erklärte 4MBO weiter.

Von dem Verfahren sind rund 55 Mitarbeiter am Standort Plochingen betroffen. Die 4MBO-Tochtergesellschaft Jenimage Europe GmbH in Jena sei in das laufende Insolvenzverfahren jedoch nicht einbezogen worden. Der börsennotierte Dienstleister 4MBO, dessen Hausbank die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ist, hatte 2003 bei einem Umsatz von 230 Millionen Euro tiefrote Zahlen geschrieben.

Im vergangenen Jahr hatte 4MBO auf die Vermarktung billiger PC über den Einzelhandel gesetzt. Unter anderem produzierte man für den Discounter Plus den so genannten "Volks-PC"; auch die Handelskette Norma gehörte zu den Kunden von 4MBO. Das Geschäft mit den Discountern floppte allerdings und bescherte der Firma einen zweistelligen Millionenverlust. Als Konsequenz daraus hatte 4MBO den IT-Bereich, der etwa die Hälfte des Umsatzes ausmachte, stillgelegt -- ein Verkauf der Sparte sei wegen der "angespannten Lage der gesamten IT-Distributionsbranche" nicht möglich gewesen, hieß es bei der Vorlage der Jahresbilanz.

Eine Restrukturierungsphase nach dem Ausstieg aus dem PC-Geschäft sollte mit Konzentration auf "das profitable Aktionsgeschäft mit Consumer Electronics" Besserung bringen. Allerdings hatte das Konsortium der Gläubigerbanken, das zunächst seine Unterstützung signalisiert hatte, vor gut drei Wochen die notwendige Finanzierung nicht mehr garantiert. Daraufhin stellte das Unternehmen den Insolvenzantrag. (jk)