Quanten-Zufallszahlen aus dem Internet
Die Arbeitsgruppe Applied Physics der Universität Genf hat gemeinsam mit den Kollegen vom Computer Science Department und der Forschungsfirma id Quantique einen Internet-Service für den Download von echten Zufallszahlen eingerichtet.
Die Arbeitsgruppe Applied Physics der Universität Genf hat gemeinsam mit den Kollegen vom Computer Science Department und der Forschungsfirma id Quantique einen Internet-Service für den Download von echten Zufallszahlen eingerichtet. Unter www.randomnumbers.info kann jeder User bis zu 1000 von einem Quanten-Zufallsgenerator erzeugte Zufallszahlen bekommen. Die Genfer Informatiker haben zudem nach eigenen Angaben Software-Bibliotheken entwickelt, die bei Bedarf Zufallszahlen direkt aus dem Internet nachladen.
Echte Folgen von Zufallszahlen werden beispielsweise in der Kryptographie benötigt -- die in rein computergenerierten Folgen von Pseudo-Zufallszahlen enthaltenen Regelmäßigkeiten machen solche Kryptographie-Systeme angreifbar.
In dem von der Arbeitsgruppe nun verwendeten Quanten-Zufallszahlengenerator wird ein schwacher Laserpuls auf einen halbdurchlässigen Spiegel geworfen. An welchem der beiden Ausgangsdetektoren das Photon dann gemessen wird, ist ein rein stochastischer Prozess. Prinzipiell ließe sich beispielsweise auch der radioaktive Zerfall für einen solchen Prozess nutzen -- allerdings sind solche Generatoren vergleichsweise klobig und teuer.
idQuantique, die bereits vor zwei Jahren auf der CeBIT das erste kommerziell verfügbare System für Quantenkryptographie vorführten, haben diesen Generator in der zweiten Generation nach eigenen Angaben nun auf die Größe einer Streichholzschachtel geschrumpft. Die Firma zeigt den neuen Quanten-Zufallszahlengenerator auf der CeBIT in Halle 11, Stand D25. (wst)