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Nvidias Next-Generation-Chip NV40 gesichtet

Auf der Messe konnte c't einen Blick auf den noch unter strenger Geheimhaltung stehenden NV40-Chip erhaschen, mit dem Nvidia die Performance-Krone von ATI zurückerobern will.

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Von
  • Manfred Bertuch

Auf der Messe konnte c't einen Blick auf den noch unter strenger Geheimhaltung stehenden NV40-Chip erhaschen, mit dem Nvidia die Performance-Krone von ATI zurückerobern will. Die doppelten Stromanschlüsse lassen auf erhöhten Strombedarf schließen. Bei der Nvidia-Referenzkarte fehlte noch der Kühler, dafür war der Blick auf die Speicherchips frei, bei denen es sich um Samsungs langsamste GDDR3-Variante für einen Memory-Takt von 500 MHz handelt. Das Muster ist also keine Ultra-Ausführung, sondern das Standard-Modell der NV40-Karte, bei dem der Chiptakt voraussichtlich deutlich unter 500 MHz liegen wird.

Trotzdem kommen Grafikchip und Speicher nicht ohne eine doppelte Strominfusion über zwei externe Verbindungen zum Netzteil aus. c't schätzt die Leistungsaufnahme auf annähernd 100 Watt mit Spitzenwerten von über 100 Watt. Beide Werte erreicht die Grafikkarte natürlich erst bei Anwendungen mit komplexer 3D-Grafik. Bei der Ultra-Version kann man von einem Speichertakt von 600 bis 700 MHz und einen Chiptakt von 500 MHz ausgehen. Die Leistungsaufnahme von Nvidias neuem Überflieger liegt also noch einmal ein Stück höher.

Nach den im Netz kursierenden Spekulationen, die aber mittlerweile als relativ sicher gelten, enthält der bei IBM gefertigte NV40 16 Pipelines, die die Shader-Spezifikation 3.0 unterstützen. Die dafür erforderlichen 200 Millionen Transistoren mit einer Strukturgröße von 0,13 µm führen offenbar zu einem neuen Rekord bei der Leistungsaufnahme.

Bei ATIs von TSMC gefertigten Konkurrenz-Chip R420 geht die Gerüchteküche ebenfalls von 0,13 µm-Strukturgröße aus. Da die Kanadier vermutlich nur 12 Pipelines integrieren, die zudem nur minimal über die Shader-2.0-Spezifikation hinausgehen sollen, sind die im Netz kursierenden Angaben von 160 Millionen Transistoren plausibel. Bei gleicher Zahl von Recheneinheiten in den Pixel-Shadern der Pipelines und gleicher effektiv nutzbarer Speicherbandbreite könnte ATI die geringere Pipeline-Anzahl durch einen um 33 Prozent höheren Chiptakt wieder wettmachen. Die Leistungsaufnahme dürfte sich bei ATI dann in ähnlichen Regionen bewegen wie bei Nvidia. Welcher der beiden Chips die meisten Pixel pro Sekunde auf den Bildschirm bringt, ist aber auch mit Bekanntgabe der Taktfrequenzen noch völlig offen. Nur eine der zahlreichen Unbekannten ist beispielsweise, ob Nvidias Speicherinterface genügend effizient ist, um alle 16 Pipelines gleichzeitig mit maximaler Geschwindigkeit laufen lassen zu können. (Manfred Bertuch) / (jk)