SMS-Fahndung droht zu floppen

Bisher setzt nur ein Polizeipräsidium die SMS-Fahndung ein. Die Bundesländer melden technische Bedenken an.

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Von
  • Michael Wilde

Die SMS-Fahndung nach Straftätern mit Hilfe der Bevölkerung stößt nicht nur auf heftige Kritik, sondern auch auf technische Bedenken seitens der meisten Bundesländer. Mit dem System will Bundesinnenminister Otto Schily Passanten als Fahndungshelfer heranziehen. Beispielsweise nach einem Banküberfall soll die Polizei Täterbeschreibungen an die Handys von Bürgern in der Region schicken, die sich für diesen Dienst registriert haben. Diese sollen dann die "Augen aufhalten und möglicherweise sogar den entscheidenden Hinweis geben", wie es auf dem SMS-Fahndungsportal der Deutschen Polizei heißt.

Der Spiegel berichtet jedoch in seiner neuesten Ausgabe davon, dass das Projekt zu floppen drohe. Derzeit setze nur das Polizeipräsidium Bochum diese Fahndungsform ein. Dort sollen sich 450 Bürger registriert haben. Trotz der Bedenken aus den Bundesländern beharrt Schily darauf, dass sich das Projekt in Tests als "technisch und rechtlich realisierbar" erwiesen habe. (mw)