Dialer-Anbieter streitet mit Hersteller von Antiviren-Software

Der Dialer-Anbieter Online Ideas hat nach eigenen Angaben Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen die Firma H+BEDV Datentechnik gestellt, Hersteller der Antiviren-Software Antivir.

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Von
  • Boi Feddern

Der Dialer-Anbieter Online Ideas hat nach eigenen Angaben Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen die Firma H+BEDV Datentechnik gestellt, Hersteller der Antiviren-Software Antivir. Auf eine Abmahnung hatte H+BEDV zuvor nicht reagiert. Demnach soll Antivir Dialer nicht mehr als "gefährlich" anzeigen dürfen. Durch die Dialer-Erkennung und Warnung des kostenlosen Antivirenprogramms sind nach Angaben des Online-Portals dialerschutz.de die Einwahlzahlen mehrerer Betreiber von Dialer-Seiten stark zurückgegangen.

Online Ideas verdient unter anderem auch mit Klingeltönen und Handylogos sein Geld. Die Geschäftsführerin des Dialer-Anbieters kritisierte gegenüber dialerschutz.de, dass Verbraucher zwar vor illegalen Dialern geschützt werden müssen, dies aber nicht dazu führen dürfe, dass von der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation (RegTP) genehmigte gesetzeskonforme Dialer als "gefährlich" tituliert werden. Außerdem moniert Online Ideas, dass Antivir nicht alle Dialer erkenne, sondern nur die bekannteren Anbieter in der Virendefinitionsliste auftauchen. Zudem dürfe die Einwahl nicht, wie es im Fall Antivir geschehe, nahezu unmöglich gemacht werden.

Wie Antivir-Hersteller H+BEDV auf die rechtlichen Schritte reagieren wird, ist bisher noch nicht klar. Vor zwei Jahren erhielt H+BEDV schon einmal eine Abmahnung eines Dialer-Anbieters und stoppte daraufhin die Dialer-Erkennung von Antivir. Damals wurden Dialer von der Antivirensoftware als Virus tituliert. Heute meldet Antivir bei der Endeckung eines Dialers dagegen ein "kostenverursachendes Einwahlprogramm" -- und der Nutzer kann Dialer anders als damals auch erlauben. (boi)