RFID-Produktdaten in Echtzeit weltweit austauschen
Eine Arbeitsgruppe entwickelt einen Vorschlag für eine Standardarchitektur, mit der beliebig viele Interessenten in Echtzeit auf RFID-Daten zugreifen können.
Die vom Auto-ID Center des Massachusetts Institute of Technology (MIT) ins Leben gerufene Web Services WAN Special Interest Group (SIG) arbeitet nach einem Bericht im RFID Journal an einem Prototypen für eine Standardarchitektur, mit der in Echtzeit praktisch beliebig viele Interessenten auf Daten zugreifen können, die beim Auslesen von RFID-Labels generiert wurden.
Während RFID-Pilotprojekte wie der Metro Future Store die Erwartungen der Öffentlichkeit vor allem auf das Einkaufen der Zukunft lenken, spielt für die Unternehmen die eigentliche Musik hinter den Kulissen in der Logistik. Bisher konzentrierten sich die auf dem Electronic Product Code (EPC) aufbauenden Pilotprojekte vor allem auf den Einsatz der RFID-Etiketten und Lesegeräte sowie der für die Verarbeitung der Daten notwendigen Software. Noch nicht geklärt ist bisher, wie alle Partner in einer Logistikkette Zugriff auf die für sie freigegebenen Daten erhalten können. Die gegebenenfalls auch verschlüsselten oder komprimierten Informationen über die Bewegungen von RFID-gekennzeichneten Produkten sollen in der Product Markup Language (PML), einer vom Auto-ID Center entwickelten XML-Variante, weitergegeben werden. In XML formulierte Regeln sollen abhängig von Art und Inhalt für eine automatische Weiterleitung der Daten sorgen, beispielsweise, wenn eine Warenlieferung an ihrem Bestimmungsort angekommen ist.
Die Arbeitsgruppe will jetzt etablierte Internetstandards wie Simple Object Access Protocol (SOAP) oder Web Services Description Language (WSDL) nutzen, um eine skalierbare, asynchron arbeitende Messaging Netzwerkarchitektur zu entwerfen, die dies ermöglicht. Im Sommer sollen die ersten Pilotversuche laufen und im Oktober will die Gruppe dann einen Vorschlag für eine Standardarchitektur vorlegen. (anm)