Südkorea und USA einigen sich über Standard für Handy-Downloads

Das südkoreanische Ministerium für Telekommunikation nimmt eine Entscheidung vom vergangenen Jahr zurück, nach der Spiele oder Klingeltöne ausschließlich mit Hilfe von Sun-Software auf Handys gelangen sollte.

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In Südkorea sollen Spiele oder Klingeltöne künftig doch nicht ausschließlich mit Hilfe von Suns Java 2 Micro Edition (J2ME) auf Handys gelangen. Das südkoreanische Ministerium für Telekommunikation hat eine Anpassung des nationalen Standards WIPI (Wireless Internet Platform for Interoperability) vom Mai 2003 zurückgenommen. Die Mitglieder des "Korean Wireless Internet Standardization Forum" (KWISF) und Vertreter von Sun hatten seinerzeit ein Abkommen unterzeichnet, in dem sie sich auf J2ME als Java-Spezifikation für den WIPI-Standard geeinigt haben.

Sun hatte die Entscheidung gefeiert, während der Konkurrent Qualcomm das Nachsehen hatte. Er bietet mit dem Binary Runtime Environment for Wireless (BREW) ebenfalls eine Download-Software für Handys an, die nicht kompatibel zu J2ME ist. Das US-amerikanische Handelsministeriums hatte bereits geplant, sich an die World Trade Organization zu wenden, falls die Entscheidung nicht zurückgenommen wird, da sie diese als unzulässige Handelsbarriere ansah. Nun haben die USA und Südkorea ihren Streit auf einer Konferenz in der US-Hauptstadt Washington beigelegt.

Die führenden Mitglieder des nationalen Standardisierungs-Gremiums KWISF sind die drei südkoreanischen Netzbetreiber KT Freetel, LG TeleCom und SK Telecom. KT Freetel hatte zumindest bis Mai 2003 ausschließlich BREW verwendet. (anw)