Microsoft-Chef sieht Linux als Herausforderung

Nicht-kommerzielle Software sieht Steve Ballmer als Herausforderung für sein Unternehmen, die große Aufmerksamkeit erfordert.

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In seiner jüngsten öffentlichen Executive E-Mail beschreibt Microsoft-CEO Steve Ballmer die Bemühungen seines Unternehmens, Computersysteme einfach bedienbar zu machen, während sie in den vergangenen zehn Jahren zusehends komplexer geworden sind. Linux erwähnt Ballmer in seiner Botschaft eher beiläufig: Sein Unternehmen arbeite mit anderen zusammen, um es Microsoft-Kunden zu ermöglichen Unix-, Linux- und Mac-Computer zusammen mit Systems Management Server 2003 zu verwalten. Eine unternehmensinterne E-Mail Ballmers, die in Auszügen von Linux World veröffentlicht wurde, geht dagegen schon weit stärker auf die freie Microsoft-Konkurrenz ein.

In einer Zeit knapper Etats erscheine OpenOffice oder Linux als Alternative, die gut genug sei, meint Ballmer. Es gebe immer wieder Euphorie über neue Konzepte. Die "freie Software" sei ein aktueller Fall. Microsoft werde sich der Herausforderung stellen, fair und verantwortlich konkurrieren. Dabei stünden die Wünsche der Kunden im Vordergrund. "Wir werden zeigen, dass wir mehr Wert, bessere Sicherheit und mehr Chancen bieten", schreibt Ballmer.

Das nicht-kommerzielle Modell führe zwar zu einer großen Auswahl an Software, die wegen der Vielzahl technischer Komponenten der Koordination bedarf. Die Linux-Gemeinde sei nicht in der Lage, ihr Betriebssystem derart zu fördern wie Microsoft es mit Windows könne. IBM habe durch sein Engagement für die Illusion gesorgt, es gebe eine Verantwortung für nicht-kommerzielle Software. Es gebe aber keine zentrale Instanz, die für deren Fortschritte sorge. Dennoch sieht Ballmer nicht-kommerzielle Software im Allgemeinen und Linux im Besonderen als große Herausforderung für Microsoft und für die gesamte Industrie an. Sie verlange große Aufmerksamkeit, heißt es weiter. (anw)