Computex: Foxconn will größter Mainboard-Hersteller werden
Bisher verschwinden die Mainboards in PCs von Apple, Dell oder HP, jetzt will Foxconn sogar Asus schlagen.
Kaum jemand kennt die Mainboard-Marke Foxconn, denn die Boards verschwinden in PCs von Anbietern wie Apple, Dell und HP oder gelangen als Auftragsfertigung für Intel oder Leadtek in den Handel. Diese Erfahrung will Hon Hai Precision Industry, Inhaber der Marke Foxconn und größtes taiwanisches Privatunternehmen, jetzt auch direkt vermarkten. Als deutschen Distributor nennt die Webseite DTK Computer in München.
Foxconn verfügt über eine riesige Produktpalette an Boards für Intel-Prozessoren, darunter auch Exoten wie das Micro-BTX-Board 915S01-G-8KRS2 -- die meisten Boards tragen allerdings ähnlich komplizierte, schon fast passwort-geeignete Namen. Für AMD-Prozessoren bietet Foxconn einige "Legacy Products" an und nutzt für aktuellere Varianten den Markennamen WinFast. Auf der Website findet sich nur ein Verweis auf "bald kommende, aufregende" Produkte, doch im auf der Computex verteilen Prospekt finden sich die gleichen Boards, die auch Leadtek unter dem Namen Winfast anbietet. Foxconn greift im Prospekt allerdings schon etwas vor und listet beispielsweise das K8S756A-FRGS für den Sockel 939, das den SiS756 und SiS965 nutzt und somit einen PCI-Express-16X-Slot für Grafikkarten und zwei 1X-Slots für Erweiterungskarten hat.
2003 hat Foxconn nach eigenen Angaben 26 Millionen Mainboard gefertigt, was nach Asus mit 29,5 Millionen und vor Elitegroup mit 18,4 Millionen Boards den zweiten Weltrangplatz (MSI: 15 Millionen, Gigabyte 13,5 Millionen) bedeuten würde. In diesem Jahr peilt Foxconn 34 Millionen Boards an; Asus will über 40 Millionen erreichen und hat im ersten Quartal bereits knapp über 10 Millionen verkauft. Laut Berichten einiger asiatischer Newsdienste will Foxconn zudem mit Gigabyte (geplante 15 Millionen Boards in 2004) kooperieren und einige der preiswerten Board-Serien produzieren. (jow)