US-Justiz beschuldigt E-Mail-Vermarkter des Datenklaus
Scott Levine soll zusammen mit Komplizen 8,2 GByte Personen- und Unternehmensdaten gestohlen haben.
Das US-amerikanische Justizministerium wirft einem 45-Jährigen aus Florida vor, dem Adressen-Dienstleister Acxiom von April 2002 bis August 2003 8,2 GByte Daten über Kunden gestohlen zu haben. Scott Levine, der dem E-Mail-Marketing-Unternehmen Snipermail.com vorsteht, habe sich zusammen mit Mitarbeitern unerlaubt 139 Mal Zugang zu den Daten verschafft. Die Staatsanwaltschaft des Eastern District of Arkansas will Levine nun vor Gericht bringen, heißt es in einer Mitteilung des Justizministeriums.
Die Acxion Corporation ist laut dem Ministerium eines der größten Unternehmen weltweit, die Kunden- und Unternehmensdaten im Auftrag ihrer Unternehmenskunden verwalten. Im Juli 2003 seien Ermittler bei einer Untersuchung in Ohio zufällig auf Daniel Baas gestoßen, der sich unerlaubt Zugang zum FTP-Server von Acxiom verschafft habe. Baas war am 2. Dezember 2003 schuldig gesprochen worden. Im Zusammenhang mit diesem Fall waren die Ermittler auf Levine und seine Komplizen gestoßen. Danach hatte sich eine Task Force bestehend aus dem U.S. Attorney's Office for the Eastern District of Arkansas, das FBI und der United States Secret Service an die Arbeit gemacht und die Machenschaften aufgedeckt.
Sechs Mitarbeiter von Snipermail.com haben sich zur Kooperation mit den Behörden bereit erklärt. Obwohl die gestohlenen Daten sensible Informationen enthalten sei bis heute kein Fall aufgetreten, in dem diese Daten für betrügerische Zwecke missbraucht worden seien. Acxiom wiederum versichert, sein "starkes Sicherheitssystem noch stärker" gemacht zu haben. Das Spamhaus-Projekt weist Snipermail.com als Spammer aus. (anw)