Fall Telekom: Beschwerde gegen Staatsanwaltschaft
Die Ermittlungen zur Immobilienbewertung in der Bilanz der Deutschen Telekom verlaufen nach Ansicht der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz nur schleppend.
Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat angesichts der langwierigen Telekom-Ermittlungen eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die zuständige Staatsanwaltschaft in Bonn eingereicht. Die Ermittlungen zur Immobilienbewertung in der Bilanz der Deutschen Telekom verlaufen nach Ansicht der Anlegervertretung nur schleppend. "Vor viereinhalb Jahren wurde das Verfahren wegen Falschbilanzierung eingeleitet, auf Ergebnisse warten wir immer noch", sagte DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker am Dienstag in Düsseldorf.
Teuer werden könnte die lange Ermittlungsdauer für Anleger, die T-Aktien beim dritten Börsengang im Sommer 2000 erworben haben und eine zivilrechtliche Prospekthaftungsklage gegen die Deutsche Telekom anstrengten. "Ohne weitere Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft wird der Beweis, dass der Prospekt falsch war, nur schwer zu führen sein", schilderte Hocker. Getroffen würden aber auch jene T-Aktionäre, die zunächst ein Schlichtungsverfahren eingeleitet hatten. Damit sei die Verjährungsfrist zwar gehemmt worden, doch jetzt laufe für viele dieser Anleger ebenfalls die Zeit ab. (dpa) / (jk)