CES

4K-Videoplayer: Details zu Codecs, Inhalten und Deutschlandstart

NTEK erklärt, wegen des Verkaufs seines Players für Ultra-HD-Videos in Verhandlungen mit Media Markt zu stehen. Zugleich gab das Startup weitere technische Daten und erwartete Inhalte bekannt.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Jurran

Das kalifornische Startup NanoTech Entertainment (NTEK) steht wegen des Verkaufs seines angekündigten Medienplayers für ultrahochauflösende Videos Nuvola NP-1 bereits in Verhandlungen mit der deutschen Elektronikhandelskette Media Markt. Das erklärte das Unternehmen vor dem Start der CES 2014 in Las Vegas gegenüber heise online. Das Gerät soll im ersten Quartal erscheinen, der US-Preis wird aktuell mit rund 300 US-Dollar angegeben.

Unabhängig vom Ausgang der Verhandlungen will NTEK das Gerät auf jeden Fall von Beginn an über die firmeneigene Website Kunden weltweit anbieten. Allerdings gehe man derzeit stark davon aus, dass Vertriebsverträge mit europäischen Händlern geschlossen werden. Unter anderem habe auch die französische Kette FNAC Interesse angemeldet.

Mehrere Händler hätten geäußert, dass sie dringend auf der Suche nach Zuspielern seien, um die Ultra-HD-Fernseher mit ihrer Panelauflösung von 3840 × 2160 Pixel vernünftig vorführen zu können. Von den TV-Herstellern bietet bislang lediglich Sony einen Ultra-HD-Player an. Allerdings ist das Gerät bislang nur in den USA erhältlich und arbeitet nur mit Ultra-HD-Fernsehern aus demselbem Hause zusammen.

NTEKs Nuvola NP-1 ist eine kleine Box, bei der als Betriebssytem Android 4.2 zum Einsatz kommt.

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Nun ist ein 4K-Player ohne passende Inhalte nutzlos. NTEKs letzte Ankündigung, über einen eigenen VoD-Dienst names "UltraFlix UHD" etliche "Videogemälde" anbieten zu wollen, die aus 6000 und mehr – mit einer Digitalkamera aufgenommenen – Einzelbildern zusammengesetzt wurden und in einer Endlosschleife laufen, konnte da kaum überzeugen. In Las Vegas legt die Firma daher nach: Abrufbar sollen neben ultrahochaufgelösten Konzertmitschnitten auch Spielfilme sein. Vereinbarung mit Hollywoodstudios wurden bislang noch nicht bekanntgegeben, sollen aber in Kürze folgen. Auf Nachfrage von heise online bestätigte ein Unternehmenssprecher aber, dass manche Streifen aus rechtliche Gründen nur in den USA verfügbar sein dürften.

Das hauseigen VoD-Angebot soll durch Werbung finanziert werden, die sich gegen Zahlung eines nicht genannten Betrags deaktivieren lasse. Zudem würden Spielfilme und Konzerte gegen eine Gebühr zur Miete (für 48 Stunden) angeboten.

Das Gerät wird über ein 5-Volt-Netzteil mit Strom versorgt, der internationale Einsatz ist unproblematisch.

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Laut NTEK unterstützt das Gerät ein von Hollywood akzeptiertes DRM-System. Als Videokompressionsverfahren für ultrahochauflösende Videos bietet der Player aktuell neben H.264 auch Googles VP9 – die Google-Tochter YouTube will ebenfalls 4K-Streaming mit dem kostenfreien Codec auf der CES zeigen. Den Codec H.265 unterstützt der NP-1 bislang laut Entwickler nur bis zur Auflösung 1080p, eine 4K-Unterstützung werde aber mit einem Firmware-Update nachgeliefert.

Für Verwunderung hatte in der Vergangenheit die Ankündigung gesorgt, dass für das Streaming von Ultra-HD-Inhalten nur eine Bandbreite von 6 MBit/s nötig sei. In Las Vegas zeigte NTEK selbst ein 4K-Video mit einer Datenrate von 10 MBit/s, bei dem aber mit bloßem Auge (etwa in Szenen mit schwierigen Lichtverhältnissen) Bildartefakte sichtbar waren. Darauf angesprochen gab NTEK an, dass der Player Datenraten zwischen 6 und 60 MBit/s unterstütze und das Unternehmen 20 MBit/s Downstream für eine vollkommen artefaktfreie Darstellung empfehle. (nij)