Softwarehaus FJH mit Verlusten und Einbruch beim Umsatz

Angesichts der schlechten Bilanzen will der Spezialist fĂĽr Software in der Versicherungswirtschaft seine Personalkosten senken, auch KĂĽndigungen sind nicht ausgeschlossen.

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  • dpa

Das Softwareunternehmen FJH will nach einem deutlichen Einbruch bei Umsatz und Ergebnis im ersten Halbjahr seine Personalkosten senken. Wegen einer unerwartet anhaltenden Investitionszurückhaltung in der Versicherungswirtschaft seien die Erlöse von 60,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 35,6 Millionen Euro zurückgegangen, teilte das Unternehmen mit. "Wir sind von dieser Entwicklung im zweiten Halbjahr so überrascht, dass wir keine neue Umsatzprognose abgeben können", sagte Vize-Chef Rainer Herbers. Das bisherige Ziel von 95 Millionen werde nicht erreicht werden können.

In den ersten sechs Monaten kam ein Nettoverlust von 7,7 Millionen Euro nach einem Gewinn in gleicher Höhe im Vorjahreszeitraum zu Stande. "Wir können zurzeit nicht ausschließen, dass es im Gesamtjahr zu einem leichten negativen Ergebnis kommt", sagte Herbers. Insgesamt wolle das Unternehmen Personalkosten einsparen, die 200 Vollzeitstellen entsprechen. Dies soll unter anderem durch flexiblere Arbeitszeiten bei entsprechend niedrigerer Entlohnung erreicht werden. "Wir haben ein konstruktives Verhältnis zum Betriebsrat, der die Maßnahmen stützt", sagte Herbers. Er schloss jedoch betriebsbedingte Kündigungen nicht aus. Derzeit sind bei FJH weltweit rund 990 Mitarbeiter beschäftigt. Anfang des Jahres war FJH noch von einer Besserung ausgegangen, nachdem der Gewinn im vorherigen Jahr unter anderem wegen einer anonymen Betrugsanzeige eingebrochen war. Das Verfahren wegen angeblicher Bilanzfälschung war Ende 2003 eingestellt worden. (dpa) / (jk)