Aktionärsschützer lehnen T-Online-Rückkauf ab
Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) rät den Aktionären indes zu Ruhe und Gelassenheit.
Die Pläne zur Reintegration der börsennotierten Internet-Tochter in den Telekom-Konzern stoßen bei Aktionärsschützern auf teils harsche Kritik. "Das käme einer Zwangsenteignung der Aktionäre gleich", sagte der Vorstand der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK), Markus Straub, der Berliner Zeitung. "Die Anleger haben dem Unternehmen in schlechten Zeiten die Treue gehalten. Sie sollten jetzt, da T-Online wieder auf einem guten Weg ist, auch am Erfolg partizipieren können", forderte Straub.
Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) rät den Aktionären indes zu Ruhe und Gelassenheit. Für eine komplette Wiedereingliederung des Internet-Anbieters müsse die Telekom ihren Aktienbesitz zunächst auf mindestens 95 Prozent erweitern, heißt es in einer DSW-Mitteilung. Erst dann können mit einem so genannten Squeeze-Out die noch verbliebenen Aktionäre aus dem Unternehmen gedrängt werden. Ebenfalls denkbar wäre der Abschluss eines Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrages. Hiermit hätte die Telekom die Möglichkeit, direkt in die operativen Entscheidungen von T-Online einzugreifen. "In beiden Fällen muss die Muttergesellschaft den freien Aktionären ein Pflichtangebot machen, dessen Höhe per Spruchverfahren gerichtlich überprüft werden kann", sagte DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker. Die Devise der T-Online-Aktionäre solle deshalb lauten "Abwarten und Tee trinken". Die Erfahrung zeige, dass Anleger, die zu früh agieren, weniger bekommen. (tol)