Microsoft zur Zahlung von 112 Millionen US-Dollar Anwaltskosten verdonnert
Ein US-Richter hat den Software-Riesen angewiesen, Rechtsanwälten, die das Unternehmen wegen überhöhter Windows-Preise verklagt hatten, insgesamt mehr als 112 Millionen US-Dollar an Rechtsanwaltskosten zu erstatten.
Ein Gericht in San Francisco hat Microsoft angewiesen, Rechtsanwälten, die das Unternehmen erfolgreich wegen eines Kartellrechtsvertoßes verklagt hatten, insgesamt mehr als 112 Millionen US-Dollar an Rechtsanwaltskosten zu erstatten. Die Advokaten erhalten damit allerdings nur weniger als die Hälfte der ursprünglich geforderten Summe: Für 209.000 angefallene Arbeitsstunden zwischen 1999 und 2003 sowie diverse Auslagen und Gebühren wollten sie Microsoft 258 Millionen US-Dollar in Rechnung stellen. Microsoft war jedoch nur bereit, insgesamt 75 Millionen US-Dollar zu zahlen.
In dem mehrjährigen Verfahren um eine Sammelklage wegen Kartellrechtsverstoß hatte sich Microsoft im Juli vergangenen Jahres zu einer Entschädigungszahlung in Höhe von 1,1 Milliarden US-Dollar bereit erklärt. Nach Ansicht der Kläger hatte Microsoft sein Monopol genutzt, um überhöhte Windows-Preise zu verlangen. Sie beriefen sich dabei auf das kalifornische Kartellrecht. Die Entschädigungssumme sollte in Form von Gutscheinen im Wert zwischen fünf und 29 US-Dollar an die betroffenen Kunden weitergegeben werden.
Strittig blieben allerdings die Anwaltskosten. So verlangte etwa der Hauptvertreter der Kläger, Eugene Crew, ein Stundensalär von mehr als 3000 US-Dollar, andere Anwälte verlangten etwas mehr als 2000 US-Dollar für Verhandlungen. Für Microsoft eine ungebührliche Forderung, die sich ungünstig für die Verbraucher auswirke. Die jetzt von Richter Paul Alvarado festgesetzte Summe bezeichneten Microsoft-Vertreter US-Medien zufolge allerdings "als fair". (pmz)