Sun vermietet Kapazität in Rechenzentren

Auf der Veranstaltung "Network Computing 04Q3" will der Unix- und Server-Spezialist durch Alternativen zum Outsourcing sowie Hardware- und Software-Informationen Kunden und Analysten ĂĽberzeugen.

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Von
  • JĂĽrgen Kuri

100 Dollar, 50 Dollar, ein Dollar: Sun setzt auf einfache Preisstrukturen bei den Miet- und Abonnementdiensten. Das Java Enterprise System, das sozusagen als Ergänzung zum Java Desktop System mehr als 10 verschiedene Server-Produkte vereint, bietet Sun schon seit einiger Zeit für 100 US-Dollar pro Jahr und Mitarbeiter an; das Linux-Desktopsystem Java Desktop System wiederum gibt es dann zusätzlich für noch einmal 50 US-Dollar pro Jahr und Arbeitsplatz. Und wer Rechenzentrums-Dienstleistungen anmieten will, zahlt in Zukunft 1 Dollar pro Stunde für die Nutzung von Rechenkapazität bei Sun.

Entsprechende Angebote will Sun heute bei seiner Kundenveranstaltung in New York vorstellen, die als Network Computing 04Q3 auch im Web stattfindet. Das unter den Namen Secure N1 Grid laufende Programm soll etwa IBM mit seinem On-Demand-Computing oder Hewlett-Packard Kunden abjagen -- und das offensichtlich vor allem über den Preis. Aber auch Firmen, die an das Outsourcing ihrer IT-Abteilungen denken, will Sun damit eine kostengünstigere Alternative bieten, meinte Suns COO Jonathan Schwartz. Viele Firmen fühlten sich inzwischen nicht mehr wohl bei der Vorstellung, ihre IT komplett an ein fremdes Unternehmen auszulagern, meinte Schwartz, und führte als Beispiel die Bank J.P.Morgan an. Die hatte gerade ihre Verträge mit IBM zum Outsourcing der IT-Abteilung wieder gekündigt.

Angesichts von Suns Preismodell bleiben die Konkurrenten allerdings gelassen. HP-Manager etwa erklärten gegenüber dem Wall Street Journal, man habe es auch mit Mietsätzen auf Stundenbasis versucht. Die Kunden bevorzugten aber feste Preise für die Erledigung eines bestimmten Jobs beim On-Demand-Computing, bei dem Rechenzeit und Server-Kapazität je nach dem aktuellen Bedarf zugeteilt werden.

Sun aber hofft, unter anderem mit dieser Offerte langjährige Kunden ebenso wie Firmen überzeugen zu können, die von Sun-Lösungen auf billigere Server etwa mit Linux ausgewichen sind. Mit dem Network Computing 04Q3 möchte Sun auch durch Informationen über die neuen SPARC- und Opteron-Server, die kommende Solaris-Version 10 oder Workstation- und Speicherofferten die Kunden von der Zukunftsträchtigkeit der Sun-Lösungen überzeugen -- und schielt mit dem Veranstaltungsort New York sicher auch auf die Analysten der Wall Street. (jk)