Reklame gehört ins Klo

Männer-Urinale sind nach Meinung des ehemaligen Chiropraktikers Richard Deutsch gerade der richtige Platz für Werbebotschaften -- allerdings nicht zum Hinunterspülen, sondern als Aufbewahrungsort für sprechende Werbeträger.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Männer-Urinale sind nach Meinung des ehemaligen Chiropraktikers Richard Deutsch gerade der richtige Platz für Werbebotschaften -- allerdings nicht zum Hinunterspülen, sondern als Aufbewahrungsort für sprechende Werbeträger. Die von ihm patentierte und von der Firma Wizmark vermarktete Krachschachtel The Pitch passt mit ihrem Plastikgehäuse gerade in die Niederungen der Pinkelbecken in öffentlichen Herrentoiletten. Wenn das Wundergerät irgendeine Form von Befeuchtung oder einen Beleuchtungswechsel wahrnimmt, beginnt ein eingebauter Lautsprecher mit der Aussendung aufgezeichneter Musik und Werbespots; gleichzeitig erregt die Box die Aufmerksamkeit ihres Gegenübers mit einer Lightshow aus farbigen Leuchtdioden.

Bei den Reklameopfern, die nach Öffnung ihres Hosenstalls wohl kaum in der Stimmung sein dürften gleich wieder weg zu gehen, erahnen die Marketing-Pioniere eine "ganz neue Dimension im interaktiven Marketing". Schließlich verknüpfe sich seit den ersten Versuchen, seinen Namen in den Schnee zu pinkeln ein Element der Unterhaltung mit der männlichen Blasenentleerung. Daraus muss sich einfach Kapital schlagen lassen, meint wohl auch die kanadische Brauerei Molson, die schon zahlreiche Kneipentoiletten in der Provinz Quebec mit den tönenden Accessoires bestückt hat. (hps)