Britischer Nationaler Gesundheitsdienst wird mit Microsoft handelseinig

Der National Health Service erhofft sich durch ein Lizenzabkommen über die Nutzung von Microsoft-Software auf 900.000 Computern Kosteneinsparungen.

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Der britische Gesundheitsminister John Hutton hat nach langwierigen Verhandlungen mit Microsoft einen langfristigen Lizenzvertrag über die Versorung des National Health Service (NHS) mit Software für Desktops und mobile Computer geschlossen. Das NHS verspricht sich durch das Abkommen eine Kostenersparnis von insgesamt 330 Millionen Pfund (472 Millionen Euro).

Microsoft räumt dem NHS und dem Gesundheitsministerium Nutzungsrechte für seine Software auf 900.000 Computern ein. In der vorigen Vereinbarung mit den Redmondern waren 500.000 Computer berücksichtigt. Nach Ablauf eines Drittels der Vertragslaufzeit sollen die Erfahrungen ausgewertet und eventuell der Vertrag modifiziert werden.

Die Entscheidung für Microsoft kommt eine Woche nach Vorlage einer Studie des britischen Office of Government Commerce. Der Report stellt Linux und freie Software dabei insbesondere auch als immer weiter genutzte Alternative zu Windows im Desktop-Bereich dar. Als einen der wichtigsten Gründe für die Attraktivität von Open Source im Verwaltungsbereich werden darin Kostenvorteile genannt. Der NHS betont denn auch in einer Mitteilung, es bestehe weiterhin eine Option für den Umstieg auf Open Source, die geprüft werde.

In Großbritannien gibt es keine gesetzliche Krankenversicherung, die mit den deutschen Organisationen vergleichbar wäre. Der NHS wird nicht über Beiträge, sondern hauptsächlich aus Steuergeldern und Sozialversicherungsbeiträgen finanziert. Alle Briten sind kostenlos versichert. Durch private Versicherungen können sie eine schnellere Behandlung und medizinische Zusatzleistungen bekommen. (anw)