BVDW vergibt Zertifikate für seriöse Suchmaschinen-Marketing-Agenturen
Mit der Vergabe eines Zertifikates möchte der Bundesverband Digitale Wirtschaft seriöse Suchmaschinen-Marketing-Agenturen von schwarzen Schafen unterscheiden helfen.
Dem mittlerweile in die Jahre gekommenen Leitfaden für Suchmaschinen-Optimierer des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW, ehemals dmmv) folgt nun ein Zertifikat für seriöse Suchmaschinen-Marketing-Agenturen. "Auftraggebern eine Entscheidungshilfe bei der Auswahl der richtigen Suchmaschinen-Marketing-Agentur zu bieten und gleichzeitig zweifelhafte Anbieter zurückzudrängen", führt der Verband als Begründung für die Einführung des Zertifikats an. Befürwortet werde es von den Suchmaschinen-Vermarktern Espotting, Google und Overture, heißt es in einer Mitteilung.
Das Zertifikat werde für jeweils ein Kalenderjahr nach einem juristisch geprüften Kriterienkatalog erstellt und soll helfen, die seriös arbeitenden Agenturen -- die sich um eine gute Platzierung ihrer Kunden in den Suchmaschinen kümmern -- von den Missetätern zu unterscheiden. Zu Beginn jeden Kalenderjahres werden die Zertifikationsinhaber automatisch einer Nachprüfung unterzogen. Bei Verdacht eines Regelverstoßes erfolge eine Prüfung von unabhängigen Experten, heißt es weiter. "Mit diesem Whitelisting-Verfahren können wir die schwarzen Schafe indirekt kennzeichnen. Daher sollten sich alle professionell agierenden Agenturen rasch um das Zertifikat bemühen", sagte Isabell Wagner von Overture.
Auch Robert Biermann, Vorstand bei der Suchmaschinen-Marketing-Agentur Webeffekt AG, begrüßt die Initiative. "Es ist gut für unsere Arbeit, wenn sich uns die Suchmaschinenbetreiber von ihrer freundlichen Seit zeigen", sagte er gegenüber heise online. Die Vergabe des Zertifikates dürfe indes nicht an die Mitgliedschaft im BVDW gekoppelt sein, genau sowenig dürften Agenturen, die nicht über das Zertifikat verfügen, automatisch negativ bewertet werden. "Wir laden alle Agenturen zu der Projektgruppe ein, die sich mit dem Zertifikat beschäftigt", antwortete BVDW-Sprecher Christoph Salzig auf Anfrage von heise online. "Wir freuen uns natürlich, wenn die Mitarbeit in der Projektruppe in einer Verbandsmitgliedschaft mündet. Diese ist aber nicht Voraussetzung für den Erwerb des Zertifikats", sagte er. Die Mitarbeit in der Projektgruppe allerdings schon.
Etwas zurückhaltend äußerte sich auch der Google-Sprecher Stefan Keuchel gegenüber heise online: "Das Jahr 2004 ist das Jahr des Suchmaschinen-Marketings. Aber wo viel Sonne ist, da ist auch viel Schatten. Deshalb begrüßen wir jedes Vorgehen gegen Suchmaschinen-Spam und das Zertifikat ist dabei ein gutes Mittel. Aus unserer Sicht macht die Arbeit von seriösen Suchmaschinen-Marketing-Agenturen durchaus Sinn; deren Beratungsleistung ist in vielen Fällen sicher okay, wenn sie nicht so etwas unseriöses wie ein Platz-1-Ranking bei Google versprechen. Durch das Zertifikat wollen wir aber auch keinen Druck auf die Agenturen ausüben. Ich sehe es als einen ersten Schritt in die richtige Richtung." Sein Unternehmen hat auf der eigenen Website bereits eigene Tipps für den Umgang mit Schmaschinen-Marketing-Agenturen veröffentlicht. (tol)