Yad Vashem veröffentlicht Liste der Holocaust-Opfer im Internet

Die Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem hofft, über die Plattform möglichst viele weitere Namen von Opfern sammeln zu können.

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Yad Vashem, die Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem, will am Montag eine Datenbank über die von den Nazis und ihren Komplizen ermordeten Juden offiziell im Internet zugänglich machen. Eine Testversion der Central Database of Shoah Victims' Names ist bereits online. Die Namen der Opfer stammen zum größten Teil von Hinterbliebenen und Zeugenaussagen oder wurden beispielsweise den Deportationslisten der Täter entnommen. Bisher sind 3,2 Millionen Namen erfasst.

Juden aus aller Welt sind aufgerufen, in der Datenbank nach ermordeten Angehörigen und Freunden zu suchen und nicht erfasste zu melden. "Es ist ein Wettlauf mit der Zeit", sagte der Direktor von Yad Vashem, Avner Shalev. "Wir müssen möglichst viele Namen sammeln, bevor die Generation, die sich noch erinnern kann, nicht mehr unter uns ist."

Yad Vashem wurde 1953 durch einen Beschluss des israelischen Parlaments gegründet. Dort wird die Geschichte der Juden im Holocaust dokumentiert und das Andenken an jedes einzelne der sechs Millionen Opfer bewahrt, heißt es in der Selbstdarstellung der Gedenkstätte. Im Jahr 2000 zählte sie gut 2 Millionen Besucher. Die Online-Datenbank hat laut Jerusalem Post 22 Millionen US-Dollar gekostet und wird seit etwa zehn Jahren entwickelt. (anw)