Cingular rĂĽstet sein UMTS-Netz mit HSDPA auf

Der größte Handynetzbetreiber der USA will das Land bis Ende 2006 "weiträumig" mit UMTS versorgen.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der US-Handynetzbetreiber Cingular Wireless hat die Hersteller Ericsson, Lucent und Siemens mit dem Ausbau seiner UMTS-Infrastruktur beauftragt. Cingular wird mit rund 47 Millionen Kunden zur Nummer Eins im Mobilfunkmarkt USA, wenn die Ăśbernahme von AT&T Wireless abgeschlossen ist. Erst im Oktober hatte Cingular eine Vereinbarung mit dem US-Justizministerium ĂĽber den zeitgerechten Vollzug der Ăśbernahme von AT&T Wireless erzielt.

Bislang bietet Cingular seine UMTS-Dienste in Dallas, Detroit, Phoenix, San Diego, San Francisco sowie Seattle an. Nach Unternehmensangaben sollen die Kunden schon im kommenden Jahr in wichtigen ("major") UMTS-Märkten in Ballungszentren sowie bestimmten ländlichen Regionen in den Genuss von HSDPA (High Speed Downlink Packet Access) kommen. Dieser "Turbo" für W-CDMA basierte UMTS-Netze wie dem von Cingular soll Datenraten von durchschnittlich 2 bis 3 MBit/s in Empfangsrichtung ermöglichen -- geeignete Endgeräte und Infrastruktur vorausgesetzt. Lucent gibt für HSDPA gar 14,4 Mbit/s als "maximale theoretische Übertragungsrate" an.

Bis Ende 2006 will Cingular die USA "weiträumig" mit UMTS versorgen und dafür seine lokalen Roaming-Partner mit an Bord holen. Zu den Kosten des Infrastruktur-Ausbaus äußern sich weder Cingular noch die beauftragten Unternehmen. Offen ist auch, ob die Aufträge zu gleichen Teilen unter den Ausrüstern verteilt worden sind. Nicht berücksichtigt wurde hingegen Nortel Networks, obwohl der kanadische Ausrüster zu den Lieferanten von AT&T Wireless gezählt hatte. Medienberichte nennen als wahrscheinlichen Grund den Bilanzierungsskandal bei Nortel.

Nokia gehört laut Cingular zwar nicht zum Kreis der Lieferanten für UMTS/HSDPA-Infrastruktur, doch verlaubarte Nokia USA heute die Erweiterung der "strategischen Beziehungen" mit Cingular: Nokia erhält einen Zweijahresvertag für die Modernisierung der GSM/EDGE-Infrastruktur von Cingular, einschließlich der Lieferung von speziell für den US-Carrier entwickelten High Capacity High Coverage (HCHC)-Basisstationen. So soll der reibungslose Generationenwechsel in der Mobilfunk-Infrastruktur unterstützt werden. UMTS-fähige Endgeräte will Nokia ab dem vierten Quartal 2005 liefern. Als weitere "strategic handset providers" nennt Cingular Motorola und LG Electronics. (ssu)