Forschungsministerium fördert Car-2-Car-Kommunikation mit 4 Millionen Euro

Im Rahmen des Forschungsprojekts "Network On Wheels" sollen Lösungen entwickelt werden, wie Autos künftig direkt miteinander kommunizieren und drahtlos Informationen zur aktuellen Verkehrslage austauschen können.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert im Rahmen des Forschungsprojekts Netzwerk auf Rädern (Network On Wheels, NOW) die Entwicklung eines herstellerübergreifenden Systems zur Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation auf WLAN-Basis. In den kommenden drei Jahren sollen insgesamt vier Millionen Euro an Fördermitteln in das Projekt fließen. Am Nachfolger des ebenfalls vom BMBF geförderten FleetNet-Projektes sind das Fraunhofer-Institut für offene Kommunikationssysteme FOKUS in Berlin, Siemens, NEC sowie die Forschungsabteilungen von Audi, BMW, DaimlerChrysler und Volkswagen beteiligt.

Ähnlich wie beim BMW-Projekt Connected Drive sollen Lösungen entwickelt werden, wie Autos künftig direkt miteinander kommunizieren und drahtlos Informationen zur aktuellen Verkehrslage sowie Gefahren durch Glatteis, Nebel oder Unfälle austauschen können. Innerhalb von Ad-Hoc-Netzwerken übernehmen die Fahrzeuge dabei Rollen als Sender, Empfänger oder Vermittler. Kommt ein Auto beispielsweise in einen Stau, erkennt das Navigationssystem die Situation und der Bordcomputer gibt eine aktuelle lokale Verkehrsmeldung per WLAN an andere Fahrzeuge in der Umgebung weiter.

Je mehr Fahrzeuge sich dem Ad-Hoc-Netzwerk anschließen, umso größer sind die Reichweite und der IP-Datendurchsatz im Verbund. Mit dem so genannten Multi-Hopping-Verfahren sind selbst bei hohen Fahrgeschwindigkeiten unter günstigen Umständen noch Datenübertragungen mit bis zu 6 MBit/s ins Auto möglich. Für flächendeckende Verkehrsinformationen müssen nach Expertenmeinung lediglich zehn Prozent aller Fahrzeuge in Deutschland miteinander kommunizieren können.

Parallel zur Mitteilung des Forschungsministeriums gab heute auch das von den Automobilherstellern Audi, der BMW Group, DaimlerChrysler, Fiat, Renault und Volkswagen gegründete Car-2-Car Communication Consortium (C2C CC) den Start seiner Arbeit bekannt. Ziel dieses Gremiums ist es, auf europäischer Ebene einen offenen Industriestandard für die Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Infrastruktureinrichtungen zu erarbeiten. Darüber hinaus will das C2C CC die Zuteilung einer dafür notwendigen Funkfrequenz voran treiben sowie entsprechende Funksysteme entwickeln und testen. (pmz)