Kettenmails und gefälschte Spendenaufrufe zur Flutkatastrophe
Derzeit kursieren Spendenaufrufe nach dem Muster der so genannten Nigeria-Connection, deren Urheber die Flutkatastrophe in Asien offenbar in ihrem Sinne ausnutzen wollen.
Jede größere Katastrophe ruft die Trittbrettfahrer auf den Plan. Auch Kriminelle fühlen sich offenbar bemüßigt, einen Teil der Spendengelder für ihre Zwecke abzuzweigen. In Spam-Mails mit der bekannten typischen Diktion der Nigeria-Connection werden Anwender aufgefordert, sich per E-Mail mit einer angeblichen Hilfsorganisation in Verbindung zu setzen. In anderen Mails wird gleich eine Kontoverbindung in den Niederlanden genannt; dort halten sich viele Mitglieder der Nigeria-Bande auf. Eine Internet-Suche nach den in solchen Mails genannten Hilfsorganisationen bringt keine näheren Informationen über die Urheber, sondern lediglich Warnungen vor betrügerischen Machenschaften.
Sobald sich viele Menschen betroffen fühlen, kursieren meist nach kurzer Zeit Kettenmails. Die Teilnehmer haben das Gefühl, dadurch Hilfe zu leisten. Und so geistern zurzeit Suchmeldungen durch die Boxen mit herzzerreißenden Bildern von verletzten Kindern und der obligatorischen Bitte, diese an möglichst viele Empfänger weiterzuleiten, damit Angehörige gefunden werden. Gerade unerfahrene Anwender, die diese Mails nicht ignorieren, sondern weiterleiten, neigen dazu, ihr gesamtes Adressbuch in das To:-Feld einzutragen und damit jeder Mail mitzugeben, sodass diese zur Adress-Fundgrube für Spammer werden.
Wer sinnvoll spenden will, kann sich am Spendensiegel des deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) orientieren. Die Stiftung prüft die Verwendung der Mittel und erteilt das Siegel nur unter bestimmten Voraussetzungen. Vermisstenmeldungen kann man beispielsweise beim Internationalen Roten Kreuz aufgeben. Das Auswärtige Amt betreibt einen Suchdienst für bei der Flutkatastrophe vermisste Deutsche. (uma)