Siemens will Handysparte sanieren
Siemens will seine Mobilfunk-Sparte sanieren. Dennoch wird ein Verkauf nicht ganz ausgeschlossen. "Ein Geschäft, das Verlust macht, muss doch erst mal gefixt werden", sagte Zentralvorstandsmitglied Rudi Lamprecht.
Seit Monaten wird über die Zukunft der Mobilfunk-Sparte von Siemens spekuliert. Schließen, Verkaufen, Sanieren, Partner suchen – diese Möglichkeiten hatte der frühere Konzernchef Heinrich von Pierer schon im November genannt. Der Ende Januar verabschiedete Vorstandsvorsitzende hatte noch vor einer Woche bekräftigt, die vier denkbaren Wege hätten weiterhin Bestand. Dagegen hatte die Mehrzahl der Analysten auf einen zügigen Ausstieg aus dem Mobiltelefon-Geschäft gehofft.
Jetzt hat sich der Konzern offenbar für die Sanierung entschieden – ohne sich endgültig von den anderen Optionen zu verabschieden. Man könne besser einen Bereich verkaufen, der kein Defizit einfahre, hieß es aus Vorstandskreisen.
"Ein Geschäft, das Verlust macht, muss doch erst mal gefixt werden", sagte Zentralvorstandsmitglied Rudi Lamprecht. Diese Sanierung betreibe Siemens selbst. Erste Maßnahmen dazu seien bereits angelaufen, sagte ein Sprecher am gestrigen Freitag. Man müsse dafür sorgen, dass die Kosten der Sparte nicht aus dem Ruder liefen. Derzeit reduziere der Konzern vor allem das Tempo der Expansion in China. Siemens habe dort mit hoher Geschwindigkeit Belegschaft aufgebaut, nun müsse eine Phase der Konsolidierung folgen. (uh)