Der Fürst der Mathematik: Zum 150. Todestag von Carl Friedrich Gauß

Gauß war einer der wichtigsten Mathematiker der Neuzeit. Einige seiner Forschungsergebnisse sind auch für Computer von Bedeutung.

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Von
  • Detlef Borchers

Heute vor 150 Jahren starb Carl Friedrich Gauß. Er ist einer der wichtigsten Mathematiker der Neuzeit, weil er die praxisorientierte Mathematik durchsetzte. Ihm zu Ehren wird neben dem Einsteinjahr das Gaußjahr gefeiert, weil Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie auf den geometrischen Erkenntnissen von Gauß beruht. Das nach ihm benannte Gauß'sche Eliminationsverfahren gilt als Algorithmus, für den Computer wie geschaffen sind.

Carl Friedrich Gauß wurde am 30. April 1777 in Braunschweig geboren. Seine mathematischen Fähigkeiten wurden früh entdeckt und durch finanzielle Unterstützung des Herzogs von Braunschweig gefördert. So konnte der aus armen Verhältnissen stammende Gauß studieren. Weltberühmt wurde er, als er bei seinen Untersuchungen zur Primzahlverteilung die Methode der kleinsten Quadrate fand, mit der die Berechnung der Bahnen von Himmelsköpern revolutioniert wurde. Mit dieser Methode gewann er 1801 einen weltweiten wissenschaftlichen Wettbewerb, als er die Bahn des verloren gegangenen Kleinplaneten Ceres berechnete.

Gauß' Verdienste für die moderne Naturwissenschaft sind nicht auf die Mathematik beschränkt. Er erforschte den Magnetismus, legte die Grundlagen für die Versicherungsmathematik und kümmerte sich um die Einführung der wissenschaftlich exakten Kartografie und Geodäsie. Seine Überlegungen pflegte Gauß in Tagebüchern zu notieren. In ihnen findet sich seine unverändert gültige Maxime: "Man darf nicht das, was uns unwahrscheinlich und unnatürlich erscheint, mit dem verwechseln, was absolut unmöglich ist." (Detlef Borchers) / (thl)