Die Kamera in der Kugel

ROB-1, eine auf drei Rädern rollende Kugel mit integrierter Kamera veranschaulicht, wie man Handys mit Bluetooth zur Fernsteuerung nutzen kann. Das von Sony Ericsson verniedlichend als "Techie Toy" bezeichnete Spaßgerät verschafft dem Nutzer etwa vom Sofa aus Blicke um die Ecke: Die nur 11 cm große Kugel kann sich bis zu 50 Meter entfernen und per Bluetooth-Funk Video-Streams bis zur VGA-Auflösung zum Handy senden. Bereits auf der CeBIT 2003 stellte Sony Ericsson sein CAR-100 vor, ein ebenfalls per Handy fernsteuerbares Spielzeugauto.

ROB-1 bewegt sich vorwärts und rückwärts und kann sich auf der Stelle im Kreis drehen. Die Kamera lässt sich in einem Winkel von 70 Grad nach oben und 20 Grad nach unten schwenken. Leuchten an der Frontseite erhellen den Weg durch dunkle Räume. Wenn ROB-1 etwas Interessantes sichtet, kann man ein Foto aufnehmen und ebenfalls drahtlos zum Handy übertragen lassen. Kernstück des Linux-betriebenen Geräts ist ein ARM-9-Prozessor mit 200 MHz. Für Bilder und Videos stehen 2 MByte Speicher zur Verfügung, der sich wahlweise per Bluetooth oder USB auslesen lässt. Die Energie bezieht die 1 Kilogramm schwere Kugel aus zwei aufladbaren NiMH-Akkus im AA-Format. Damit soll das elektronische Auge bis zu 20 Zentimeter pro Sekunde zurücklegen können.

Als Fernsteuergeräte eignen sich beliebige Mobiltelefone mit Java JSR-82 oder Sony-Ericssons Smartphones P900 und P910i. Letztere könnten laut Hersteller bis zu 12 Bilder pro Sekunde darstellen, während die JSR-82-Geräte zwischen 5 und 9 Frames pro Sekunde anzeigten. Zudem sollen sich auch viele weitere Bluetooth-Handys von Sony Ericsson für die Fernsteuerung eignen, jedoch Video-Streams nicht wiedergeben.

ROB-1 soll im dritten Quartal 2005 in einer limitierten Auflage in den Handel kommen. Der Hersteller will demnächst im Internet unter www.sonyericsson.com/rob1 über den Fortgang der ROB-1-Entwicklung informieren. Probefahren kann man den Mini-Spion auf der CeBIT bei Sony Ericsson in Halle 26, Stand D32. (dz)