VR 2005: Leichte und flexible Schnittstellen für Virtuelle Realitäten
Auf der internationalen IEEE-Tagung über Virtuelle und Erweiterte Realität stellen rund 20 der führenden europäischen und asiatischen Forschungsinstitute ihre Projekte vor.
Auf der 7. internationalen IEEE-Tagung über Virtuelle und Erweiterte Realität VR 2005 in Bonn stellen bis heute rund 20 der führenden europäischen und asiatischen Forschungsinstitute ihre Forschungsprogramme und aktuellen Prototypen vor. Zu den interessanten Neuentwicklungen im Bereich der Schnittstellen gehört das von Kazuto Kamiyama von der Unversität Tokyo präsentierte GelForce. Dabei handelt es sich um einen neuen Kraftsensor, der nicht nur den auf eine Oberfläche ausgeübten Druck, sondern auch die Druckrichtung darstellen kann.
Der Sensor besteht aus einem transparenten elastischen Körper, der zwei Schichten mit roten und blauen Markern sowie eine CCD-Kamera enthält. Wird auf das Material Druck ausgeübt, bewegen sich die Marker in unterschiedliche Richtungen, was von der Kamera dokumentiert wird. Die Kraftvektoren werden dann anhand der aufgenommenen Bewegung errechnet. Herkömmliche Sensoren können entweder nur Druck oder Bewegung messen. Die neue Schnittstelle ermöglicht nun zahlreiche neue Anwendungen. Kamiyama schlägt vor, sie für die realistische Modellierung virtueller Gegenstände zu verwenden. Vor allem aber könne der Sensor als "intelligente Haut" Robotern und Prothesen taktile Fähigkeiten vermitteln.
Das israelische Unternehmen Lumus Optical stellt eine leichte Augmented-Reality-Brille vor. Sie besteht aus einer leichten Kopfhalterung und einem brillenähnlichen, durchsichtigen Glas mit Micro-Display. Das Glasdisplay wird in militärischen Pilotprojekten auch in den Sichtbereich eines Helms integriert. Wissenschaftler des Fraunhofer FIT haben für die Brille eine Demo-Anwendung entwickelt, die Piloten den Sichtflug mit Hinweissymbolen erleichtern soll. So markieren die Piloten bei der Vorbereitung ihres Flugs wichtige Landmarken mit GPS-Koordinaten, die dann während des Flugs in das persönliche Sichtfeld mit farbigen Hinweispfeilen eingeblendet werden. (Christiane Schulzki-Haddouti) / (anw)