Studie: Vernetztes Heim kurbelt IT-Markt an

Zu den größten Wachstumsbremsen zählen die Marktforscher von Soreon die Unbilden komplizierter Technik und das mangelnde Interesse der Architekten und Fachhändler.

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Von
  • Oliver Lau

Das vernetzte Zuhause soll den deutschen Markt für Unterhaltungselektronik und IT mit jährlichen Wachstumsraten in Höhe von 7 Prozent von 9,4 Milliarden Euro im Jahr 2005 auf 13,3 Milliarden Euro im Jahr 2010 anwachsen lassen. Das erklären die Marktforscher von Soreon in ihrer aktuellen Studie über den Networked-Home-Markt in Deutschland.

Unter dem Begriff "Networked Home" versteht Soreon das Zusammenwachsen der IT- und Unterhaltungselektronik-Industrie sowie die damit verbundenen Möglichkeiten in Sachen Home-Entertainment und Heimautomation -- etwa wenn es darum geht, vom Multimedia-Server im Keller Musikdateien und Videos per Media-Adapter auf den Fernseher und die HiFi-Anlage im Wohnzimmer zu bringen. Die größten Wachstumsraten sehen die Marktforscher bei Festplattenrecordern mit einem progonostizierten Zuwachs von fast 50 Prozent und Media-Center-PCs von durchschnittlich 30 Prozent per anno. Mit einem Volumen von 848 Millionen Euro im Jahr 2010 sollen Festplattenrecorder zu der drittumsatzstärksten Produktkategorie gehören, Media-Center-PCs mit 1,8 Milliarden Euro noch darüber liegen. Angeführt wird der Markt im Jahr 2010 allerdings von Flachbildfernsehern, die mit einem Anteil von fast 35 Prozent (4,6 Milliarden Euro) am Gesamtumsatz beteiligt sein sollen.

Die "Kompliziertheit der vernetzten Technologien" wird nach Meinung der Marktforscher das Wachstum maßgeblich behindern, zu dicht sei der Dschungel unterschiedlicher Standards und Schnittstellen. Bis 2010 werde die Heimautomation daher eher ein Mauerblümchendasein fristen -- zu teuer die Produkte, zu desinteressiert die Architekten und Fachhändler. Um die Bremse zu lösen, gelte es nicht, die Technikfreaks, Trendsetter und so genannten Regisseure einzufangen -- die seien eh bereit, in neue Technologien zu investieren --, sondern die Skeptiker, die mit einem voraussichtlichen Anteil von 62 Prozent das Gros der Kunden ausmachten.

Für die Studie sprachen die Soreon-Analysten in den vergangenen drei Monaten mit 37 Marketing- und Produktmanagern sowie Experten aus den Bereichen Standardisierung, Grundlagenforschung und der Medienbranche. Zusätzlich führten die Marktforscher Dutzende von Interviews mit Konsumenten aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen durch. (ola)