9Live will Telefon-TV exportieren

Polen, Spanier und Italiener dürften ebenso gerne mit dem Fernsehen telefonieren wie die Deutschen, meint die Chefin des Senders Christiane zu Salm.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 322 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Die Chefin des Senders 9Live, Christiane zu Salm, will ihr umstrittenes Anruf-Geschäftsmodell bald in weitere europäische Länder exportieren. "Wenn die Deutschen gerne beim Fernsehen anrufen, gibt es keinen Grund, warum das die Polen, Spanier und Italiener nicht auch tun sollten", sagte Salm der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Konkrete Untersuchungen zu den Marktchancen gebe es noch nicht, aber Osteuropa sei "sicherlich interessant". Sie kündigte baldige Gespräche mit ProSiebenSat.1-Besitzer Haim Saban an.

Sabans TV-Konzern hatte vergangene Woche die Holdinggesellschaft Euvia Media mit 9Live und dem Reiseverkaufssender sonnenklar komplett übernommen und Salm dabei ihren rund dreiprozentigen Firmenanteil verkauft. Von der Übernahme verspricht sich Salm, die laut der Zeitung bis Februar 2006 Geschäftsführerin des Anrufsenders bleibt, weitere Wachstumschancen.

Im vergangenen Jahr hatte Euvia Media den Vorsteuergewinn um 33 Prozent auf 28,2 Millionen Euro gesteigert, der Umsatz wuchs um elf Prozent auf 102,4 Millionen Euro. "Es gibt gute Chancen, dass sich das Wachstum auch 2005 fortsetzt", prognostizierte die frühere MTV-Chefin in der Zeitung. Generell wird sich nach ihrer Ansicht das "Mitmach-Fernsehen" zum wichtigsten Wachstumstreiber im Privat-TV entwickeln. (dpa) / (ssu)