Taiwans DVD-Nachfolger FVD in Kürze verfügbar

Im April sollen erste Player für Taiwans eigenes DVD-Nachfolgeformat FVD (Forward Versatile Disc) auf den Markt kommen.

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Ursprünglich sollten erste Player für Taiwans eigenes, vor gut einem Jahr angekündigten DVD-Nachfolgeformat FVD (Forward Versatile Disc, früher Finalized Versatile Disc) bereits Ende 2004 auf den Markt kommen. Nach einigen Verzögerungen stellten die Advanced Optical Storage Research Alliance (AOSRA) und die Opto-Electronics Systems Laboratories (OES) den landeseigenen DVD-Nachfolger offiziell vor und kündigten erste Player für April an, berichtet der Nachrichtendienst Digitimes. Die Geräte sollen rund 175 US-Dollar kosten und bereits 10 Filme mitbringen. Momentan produzieren lediglich Actima Technology und Idar Electronics die FVD-Player, Tatung und Sampo wollen die Player jedoch im Paket mit ihren HDTV-Monitoren anbieten. Weitere Hersteller planen, FVD-ROM-Laufwerke für PCs herzustellen, heißt es.

Die FVD verspricht, auf einer Single Layer Disc 5,4 bis 6 GByte unterzubringen, auf einer zweilagigen Disc 9,8 bis 11 GByte. Zum Einsatz kommen weiterhin rote Laser, die günstig herzustellen sind. Als Videoformat setzt die FVD Microsofts VC-1 (auch als Windows Media Video 9 bekannt) ein, mit dem bis zu 135 Minuten HD-Video auf eine solche Disc passen sollen. In der ersten Generation werden Auflösungen bis 1280 × 720 unterstützt, die zweite Generation mit über 15 GByte erwarteter Kapazität soll dann auch 1920 × 1080 unterstützen.

Zur sicheren Verschlüsselung der Inhalte setzt Taiwans DVD-Nachfolger auf AES (Advanced Encryption Standard). Dennoch ist fraglich, ob die großen Filmstudios Hollywoods Inhalte für die FVD beisteuern werden, sie liebäugeln mit den auf blaue Laser ausgerichteten HD-DVD und BD-ROM (Blu-ray Disc). Damit könnte der FVD ein ähnliches Schicksal wie der EVD drohen.

Die Forward Versatile Disc wurde von der Abteilung Opto-Electronics Systems Laboratories des staatlich finanzierten Industrial Technology Research Institute (ITRI) aus Protest gegen die hohen Patentabgaben auf das DVD-Format entwickelt -- pro gelieferter Einheit immerhin 10 US-Dollar, etwa ein Drittel der Gesamtherstellungskosten eines derartigen Wiedergabegerätes. (Dirk Knop) / (vza)