Aus für grundgebührenfreies ADSL in Österreich

Nach dem Verkauf von Tiscali Österreich endet nach nur 16 Monaten die Ära grundgebührenfreier ADSL-Zugänge, die nur nach Datenvolumen abgerechnet wurden.

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Nach nur 16 Monaten endet in Österreich die Ära grundgebührenfreier ADSL-Zugänge. Im November 2003 hatte Tiscali Österreich den Hokus-Tarif auf den Markt gebracht, der Telekom-Austria-Kunden ohne zusätzliche Grundgebühr einen Internet-Tarif für ihren Breitbandanschluss (768/128 kBit/s Downstream/Upstream) ermöglichte. Für jedes übertragene MByte wurden 6 Cent fällig. Im August 2004 war Tiscali an The Jordan Company verkauft und mit deren inzwischen als EUnet firmierenden Provider-Gruppe verschmolzen worden. Vergangene Woche wurden alle Hokus-Kunden per Ende April gekündigt. EUnet habe "eine ganz andere Strategie als Tiscali", begründete EUnet-Pressesprecherin Szilvia Nussbaumer den Schritt gegenüber heise online. Statt auf Privatkunden konzentrierte sich EUnet auf den Business-Markt.

EUnet wolle die Privatkunden aber nicht verschrecken und mache ein Umstiegsangebot. Für eine Bandbreite von 256/64 kBbit/s mit 250 MByte Traffic werden dabei 17,90 Euro monatlich fällig, ein Paket mit 1 GByte Traffic kostet 29,99 Euro. Diese Offerte dürften bei den Betroffenen allerdings kaum Begeisterung auslösen. Hokus sei aufgrund der Bedingungen des Großhandelsvertrages der Telekom Austria "schon immer sehr schwierig zu kalkulieren" gewesen, sagte Nussbaumer. In der Branche gilt es als offenes Geheimnis, dass Tiscali die Kundenbasis mit solchen Angeboten schnell vergrößern wollte, um höhere Erlöse aus dem Verkauf der Österreich-Tochter zu erzielen. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)